Corona, Schule

Leopoldina warnt vor neuen Schulschließungen

05.08.2020 - 13:00:00

Schweden erlebt größten Wirtschaftseinbruch seit 40 Jahren+++DFL schlägt neues Konzept für Bundesliga-Spiele vor+++Marbuger Bund sieht Deutschland in zweiter Pandemie-Welle

Die Nationalakademie Leopoldina geht davon aus, dass es im Herbst wieder vermehrt zu regionalen Schulschließungen kommen könnte. Die Schulen sollten daher auch neue Konzepte für den Hausunterricht entwerfen. Außerdem empfehlen sie kleinere Lerngruppen, besonders in der Grundschule. Wo es sich nicht vermeiden ließe, die Klassenverbände zu mischen und Mindestabstände einzuhalten, sollen auch Masken getragen werden. Die betrifft besonders Schüler und Schlülerinnen ab der 5. Klasse.

Schweden erlebt größten Wirtschaftseinbruch seit 40 Jahren

Trotz des Sonderwegs im Umgang mit der Corona-Krise, ist die schwedische Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,6 Prozent gesunken. Schweden erlebt damit den größten Wirtschaftseinbruch seit 40 Jahren. Obwohl die Regierung auf harte Lockdown-Maßnahmen verzichtet hatte, brach der Export und der Konsum der Privathaushalte stark ein.

DFL schlägt neues Konzept für Bundesliga-Spiele vor

Die Deutsche Fußball Liga hat ein neues Konzept vorgestellt, um es Fans zu ermöglichen, wieder an Spielen in Stadien teilzunehmen. So sollen keine Tickets mehr für Stehplätze verkauft werden, der Ausschank von Alkohol in Stadien verboten und Tickets zur Rückverfolgung personalisiert werden. Außerdem sollen keine Gästefans zu Spielen anreisen dürfen. Für Bayerns Ministerpräsident Söder sind diese Pläne aufgrund der derzeitigen Pandemie-Lage nur schwer vorstellbar. Ob das Konzept umgesetzt werden kann, soll am 10. August in einer Konferenz der Gesundheitsminister beraten werden.

Marbuger Bund sieht Deutschland in zweiter Pandemie-Welle

Laut des Ärzteverbandes des Marburger Bundes erlebt Deutschland mittlerweile den Anfang einer zweiten Welle der Pandemie. Ausschlaggebend seien die wieder ansteigenden Infektionszahlen. Wochenlang seien die Zahlen der Neuinfektionen zwischen 300 und 500 täglich gewesen. Mittlerweile sind die Zahlen zwischen 800 und 1000 täglich. Die Kliniken seien währenddessen jedoch gut auf steigende Infektionszahlen vorbereitet. Jedoch mahnt der Ärzteverband auch an, die Gefahren der Pandemie nicht zu vergessen und weiterhin die Regeln zur Vermeidung von Ansteckungen durch Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten.

166 Neuinfizierte in bayrischer Konserven-Fabrik

In einer Konserven-Fabrik im bayrischen Mamming sind 166 Mitarbeiter bei einer zweiten Testung positiv auf das Corona-Virus getestes worden. Der Betrieb wurde inzwischen geschlossen. Bei einem ersten Test wurden lediglich 43 Mitarbeiter positiv getestet. Der Landrat schätzt jedoch, dass sich die bereits Infizierten in einem geschlossenen Kreis bewegten und es eher unwahrscheinlich ist, dass auch weitere Menschen aus der Region mit den Mitarbeitern Kontakt gehabt hätten.

Corona-Ausbruch in Italien war sechsmal größer als angenommen

Laut einer Studie haben sich in Italien sechsmal so viele Menschen mit dem Corona-Virus infiziert als bisher bekannt. Auffällig sei außerdem das Nord-Süd-Gefälle. Demnach seien im Norden bei viel mehr Menschen Antikörper nachgewiesen worden als im Süden. Insgesamt wurden bei einem Anteil von 2,5 Prozent der italienischen Bevölkerung bereits Antikörper nachgewiesen.

WHO schätzt Pandemie für noch sehr langanhaltend ein

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hält ein baldiges Ende der Pandemie für äußerst unwahrscheinlich. Der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, teilte mit, dass es auch noch sehr lange dauern wird, bis ein zuverlässiger Impfstoff gefunden wird und dass es auch möglich ist, dass dies nie geschieht. Daher erinnerte er erneut an die Regeln zur Vermeidung von Ansteckungen.

Politik empört über Großdemonstration in Berlin

Nachdem etwa 17.000 Menschen am Wochenende gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung demonstriert haben, sprechen sich viele Politiker für eine Verschärfung der Regeln bei Großdemonstrationen aus. Armin Schuster, Innenexperte der CDU, bezeichnete die Demonstration als eine Gefahr für die Allgemeinheit und forderte Kundgebungen dieser Größenordnung nur unter strengeren Auflagen oder gar nicht mehr zu erlauben. Berlins regierender Bürgermeister Müller beschwerte sich über die angereisten Teilnehmer, die bewusst gegen geltende Hygiene- und Abstandsregeln verstoßen haben während Bundestags-Vizepräsident Kubicki (FDP) die Teilnehmer als verzweifelt bezeichnete und der Bundesregierung vorwarf, die Bürger nicht genügend über den Sinn der Corona-Maßnahmen informiert zu haben.

Bei der Demonstration vermischten sich unter anderem Impfgegner, Corona-Leugner und rechtsextreme Organisationen. Gegen Abend wurde die Veranstaltung aufgrund der Nichteinhaltung von Hygieneregeln und Mindesabständen aufgelöst. Mehrere Polizeibeamte wurden bei Ausschreitungen verletzt. Nun zeigen sich mehrere Politiker empört über das Verhalten der Demonstranten und fordern härtere Strafen bei Regelverstößen.

Notenbanker fordert massiven Lockdown in den USA

Die Infektionszahlen in den USA sind immer noch rasant steigend. In den letzten 24 Stunden wurden fast 60.000 neue Fälle registriert. Die USA sind damit das am stärksten von der Pandemie betroffene Land weltweit. Neel Kashkari, Präsident der Amerikanischen Notenbank in Minneapolis, fordert nun einen drastischen Lockdown und ein Herunterfahren der Wirtschaft. Nur so könne eine weitere Ausbreitung des Virus gestoppt werden. Sollte dies nicht geschehen, sieht der Notenbanker eine weitere Welle an Firmenpleiten für das Land zukommen.

Spahn drängt auf Pflichttests an Flughäfen

Noch in dieser Woche soll eine Testpflicht an Flughäfen für Rückkehrer aus sogenannten Risikogebieten eingeführt werden. Bis dahin gilt weiterhin eine zweiwöchige Quarantänepflicht, wenn Reisende aus Gebieten zurückkehren, in denen ein hohes Infektionsrisiko mit dem Corona-Virus besteht. Das Infektionsgesetz erlaubt es in Ausnahmefällen auch gegen den Willen einen Test durchzuführen. Gesundheitsminister Jens Spahn will noch diese Woche durchsetzen, dass die Tests aber auch direkt am Flughafen verpflichtend sein sollen.

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