Corona, Regenwald

Härtere Auflagen-Söder fordert europäische Lösung für Fleischindustrie

21.05.2020 - 15:58:57

Berliner Bündnis gegen Rechts protestiert gegen Hygienedemos+++USA halten am Einreisestopp für Europäer fest+++Regenwald während der Corona-Krise massiv zerstört

 

Das Uno-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) und die Organisation für Migration (IOM) haben Maltas Vorgehen mit 160 sich in Quarantäne befindenden Flüchtlingen kritisiert. Die Menschen befinden sich schon seit 2 Wochen an Bord zweier Schiffe die vor der Küste ankern. In Folge der Corona-Krise erklärten Italien und Malta ihre Häfen als „nicht sicher“. Dass die Länder trotzdem humanitärer Hilfe für in Seenot geratene Geflüchtete nachkommen müssten, betonten die UNO-Organisationen erneut. Gleichzeitig baten beide Länder die andere EU-Staaten darum, mehr Solidarität und Unterstützung aufzubringen, da Malta und Italien schon eine Großzahl an Geflüchteten aufnahm.

 

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Nach den jüngsten Skandalen in der Fleischindustrie, wolle Bundesarbeitsminister Heil (SPD) in der Branche „aufräumen“. Unterstützung bekommt Heil ebenfalls von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). Aufgrund von miserablen Wohn- und Arbeitsverhältnissen für die mehrheitlich aus Osteuropa stammenden Leiharbeiter, kam es in mehreren Unterkünften verstärkt zu Masseninfektionen mit dem Corona-Virus. Großbetriebe dürfen nach einem Kabinettsbeschluss jetzt nur noch auf Festangestellte Arbeitskräfte zurückgreifen. Die Fleischindustrie warnte schon jetzt vor einem Abzug vieler Firmen ins Ausland. Um dem entgegenzuwirken , warb Bayerns Ministerpräsident Söder (CDU) für eine europaweite Lösung und einheitliche Standards.

Auch die Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen ILO kritisierte die Arbeitsbedingungen deutscher Schlachtbetriebe. Die Zustände seien schockierend in Deutschland. Obwohl in der Bundesrepublik immer weniger Fleisch konsumiert wird, steigt die Massenproduktion von Fleisch stetig an. Ein Großteil wird ausschließlich für den ausländischen Markt produziert. Hauptabnehmer für deutsches Schweinefleisch ist dabei China.

 

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Im Zusammenhang mit der Corona-Krise steht wahrscheinlich eine weitere Krise im brasilianischen Regenwald. Wie die Umweltorganisation WWF mitteilte, sei die Abholzung des Regenwaldes im April um 171 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Lahmlegung einiger Behörden während der Corona-Krise und die Verschiebung des medialen Fokus hin zur Pandemie habe ein weitaus unbemerktes Abholzen und Aktivitäten wie illegalen Landraub begünstigt. Im März sei darüber hinaus in 18 verschiedenen Ländern weltweit die Fläche des Regenwaldes um etwa die siebenfache Fläche Berlins zerstört worden.

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Am kommenden Samstag werden in verschiedenen deutschen Städten wieder sogenannte „Hygienedemos“ stattfinden. Das Berliner Bündnis gegen Rechts hat für einen Protest gegen dieses Demonstrationen aufgerufen. Hintergrund ist, dass viele rechte Gruppierungen, Verschwörungstheoretiker und Antisemiten die Demonstrationen als Plattform und Sprachrohr nutzen. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Außenminister Heiko Maaß warnten erneut davor, dass die Demonstrationen von extremistischen Gruppen vereinnahmt werden. Seit Wochen protestieren bundesweit tausende Menschen gegen die geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie – mitunter mit absurden Argumenten und Verschwörungstheorien.

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Die Trump-Regierung hält an dem Einreisestopp für Europäer fest. Wann die USA die Einreisebegrenzungen aufheben ist vorerst noch nicht absehbar. Verwirrung stiftetet der US-Präsident jedoch mit seinem Vorhaben, den G7 Gipfel Mitte Juni nun doch persönlich abhalten zu wollen. Das Einreiseverbot würde eigentlich auch für die Delegierten gelten. Das diesjährige Treffen der sieben größten Industrienationen sollte auf Trumps Landsitz Camp David stattfinden. Aufgrund der Corona-Krise sollte das Treffen jedoch per Videokonferenz abgehalten werden.

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Die USA haben für mehr als eine Milliarde Dollar circa 300 Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs in Großbritannien bestellt. Das von der Oxford Universität und dem Jenner Institut entwickelte Mittel sei aber noch mitten in der Testphase. Ob der Impfstoff überhaupt wirkt, sei völlig unklar. Mit dem amerikanischen Geld soll die Weiterentwicklung und Erprobung weiter finanziert werden. Ab Oktober könnten die ersten Dosen ausgeliefert werden.

@ ad-hoc-news.de