Corona, Lockdown

Experten arbeiten an Verteilungsplan von Impfstoffdosen

29.10.2020 - 13:30:00

Die Linke warnt vor sozialen Folgen durch den Lockdown+++Lockdown Light ab Montag+++Polen und Ukraine melden neue Höchstwerte an Todesopfern

Anfang nächster Woche sollen die ethischen Standards für die Verteilung eines möglichen Impfstoffes vorgestellt werden. Dazu beraten Experten des Deutschen Ethikrates, der Deutschen Akademie der Naturforscher sowie von der Ständigen Impfkommission. Der Vorsitzende der Kommission und Virologe am Robert Koch-Institut, Thomas Mertens, kündigte bereits an, dass es noch sehr lange dauern würde, bis Impfungen überhaupt eine Wirkung im Infektionsgeschehen zeigen würden. Selbst wenn in der nächsten Zukunft ein wirksamer Impfstoff entwickelt wird, könnte es über ein Jahr dauern, bis ein ausreichender Anteil der Bevölkerung geimpft ist. Die Verteilung von Impfstoffdosen ist zudem ein Problem, deren ethische Standards zumindest nächste Woche präsentiert werden sollen.

Die Linke warnt vor sozialen Folgen durch den Lockdown

Die Fraktionsvorstzinde der Linken, Amira Mohamed Ali, warnte vor weiteren sozialen Negativfolgen durch den geplanten Lockdown im November. Die Schere zwischen arm und reich sei bereits im Frühjahr weit auseinander geklafft und droht sich nun noch zu verschärfen. Die Gründe seien zum einen die Kurzarbeit, die viele auf Dauer in ihrer Existenz bedroht, aber auch der Wegfall ganzer Arbeitsfelder. Auch die Bundesagentur für Arbeit warnt vor weiteren Folgen für den Arbeitsmarkt. Schätzungen zufolge könnten durch den erneuten Lockdown im November weitere 100.000 Jobs wegfallen.

Lockdown Light ab Montag

Die Bundesregierung will bereits ab Montag, den 2. November einen Lockdown durchzusetzen. Damit soll dazu beigetragen werden, bis zur Weihnachtszeit wieder mehr Lockerungen zu ermöglichen. Für die Gastronomie, Kulturstätten, Veranstaltungsbranche und dem Tourismussektor stehen demnach harte Zeiten bevor. In der Öffentlichkeit dürfen sich maximal nur noch 10 Personen aus zwei verschiedenen Haushalten treffen.

Polen und Ukraine melden neue Höchstwerte an Todesopfern

Innerhalb von 24 Stunden vermeldet die Ukraine 165 weitere Todesopfer in Verbindung mit dem Corona-Virus. In Polen waren es sogar 236 Tote. Weder Polen noch die Ukraine vermeldeten seit dem Beginn der Pandemie höhere Opferzahlen innerhalb eines Tages.

Bund fordert erneuten Lockdown

In einer Videokonferenz beraten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten über härtere Corona-Maßnahmen. Der Bund pocht auf einen erneuten Lockdown, der vom 4. November bis zum Ende des Monats gelten soll. Dabei soll das öffentliche Leben soweit wie möglich herunter gefahren werden. Der Einzelhandel, sowie Kitas und Schulen sollen von den Zwangsschließungen ausgenommen sein.

Altmaier rechnet mit Verdopplung der Infektionszahlen

Laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier habe es Deutschland derzeit in einem exponentiellen Wachstum an Corona-Infektionen zu tun. Im Vergleich zur Vorwoche gab es einen Anstieg von 70,75 Prozent. Altmaier zufolge wird es in der kommenden Woche Zahlen um die 20.000 Neuinfektionen geben. Das RKI meldete zuletzt 11.409 neue Fälle in Deutschland.

Strobl wirbt für weiteren Lockdown

CDU Vize-Chef Thomas Strobl hält einen weiteren Lockdown für sinnvoll. Um die rasant steigenden Fallzahlen wieder kontrollieren zu können, müsse zumindest für eine Woche bundesweit das öffentliche Leben stillgelegt werden. Dazu zählen auch Schulschließungen und Einschränkungen beim Überqueren von Landesgrenzen. Der Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Fratzscher hatte sich zuvor ebenfalls für einen harten Lockdown ausgesprochen. Auch SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach fordert bundesweite Maßnahmen. Allerdings sollten Lauterbach zufolge Schulen und die meisten Betriebe weiterhin offen bleiben.

Frankreich will Maßnahmen weiter verschärfen

Frankreich berät aufgrund der steigenden Infektionszahlen über drastischere Maßnahmen. Über einen erneuten Lockdown soll am Mittwoch beraten werden. Eine Ausweitung der nächtlichen Ausgangssperren seien laut dem Innenminister unausweichlich. Es werde aber versucht Schulen und Betriebe offen zu halten. Eine ähnliche wird derzeit in Deutschland diskutiert.

Gastronomie beklagt enormen Umsatzeinbruch

Die Gastronomie hatte über die Sommermonate im Vergleich zu den Vorjahreseinnahmen einen Umsatzeinbruch von 40,5 Prozent zu beklagen. Im April waren es sogar 68 Prozent. Ab August erholte sich die Situation wieder. Gegenwärtig sind viele Lokale, besonders Bars und Kneipen, erneut durch strikte Hygieneregeln und Sperrstunden in ihrer Existenz bedroht.

Frankreich meldet über 52.000 neue Corona-Fälle

Frankreich meldet wieder einen massiven Anstieg an Corona-Fallzahlen. Über 52.000 neue Fälle sind am Anfang dieser Woche hinzu gekommen. 2570 COVID-19-Patienten werden derzeit auf Intensivstationen behandelt.



 

 

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