50.000 Corona-Tote in Deutschland
22.01.2021 - 08:30:00EU gegen Grenzschließungen und Impfzertifikate+++Lage in Portugal spitzt sich zu+++USA nehmen wieder an WHO-Konferenzen teil
In Deutschland sind im Zusammenhang mit einer COVID-19 Erkrankung bereits über 50.000 Menschen verstorben. Die Fallzahlen sind jedoch leicht rückläufig. Das RKI meldetet am Freitagmorgen 17.862 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Das sind 4506 weniger als noch vor einer Woche. Mit 1.324.091 durchgeführten Impfungen sind bisher 1,6 Prozent der Gesamtbevölkerung gegen das Corona-Virus geimpft worden.
EU gegen Grenzschließungen und Impfzertifikate
Auf dem EU-Gipfel zur Corona-Pandemie einigten sich die Mitgliedsstaaten darauf, die Grenzen weiterhin offen zu lassen. Auch die von einigen Ländern geforderten Impfzertifikate, die Privilegien für bereits geimpfte Personen mit sich bringen sollte, wurden abgelehnt. Allerdings wird weiterhin von allen nicht notwendigen Reisen dringend abgeraten. Die Länder hätten außerdem das Recht, von einreisenden einen Corona-Test zu verlangen oder Einreisende in Quarantäne zu schicken.
Lage in Portugal spitzt sich zu
Das Auftreten der Virus-Mutation bringt Portugals Gesundheitssystem an die Grenzen des Zusammenbruchs. Mitte dieser Woche vermeldete das Land einen Anstieg an Neuinfektionen von über 40 Prozent innerhalb eines Tages. Die mutierte Corona-Variante macht bei den Neuinfektionen bereits einen Anteil von 13 Prozent aus.
USA nehmen wieder an WHO-Konferenzen teil
Joe Biden hat als eine seiner ersten Amthandlungen als neu vereidigter Präsident der USA, die Rücktritterklärung aus der Weltgesundheitsbehörde rückgängig gemacht. Die Vereinigten Staaten nehmen nun wieder an Sitzungen der UN-Behörde teil. Der ehemalige US-Präsident Trump hatte die WHO für den globalen Ausbruch der Corona-Pandemie als mitverantwortlich gemacht und einen Austritt der USA eingeleitet.
Belgiens Premierminister für Grenzschließungen von Verbot von Reisen
Der belgische Premierminister De Croo hat sich im Vorfeld des EU-Gipfels zur Corona-Krise für ein generelles Verbot von touristischen Reisen innerhalb der EU ausgesprochen. Außerdem sollten auch innereuropäische Grenzen geschlossen werden um die Pandemie einzudämmen. Der Warenverkehr und berufliche Pendler sollten laut De Croo davon nicht betroffen sein. Auch Bundeskanzlerin Merkel hatte sich für Grenzkontrollen ausgesprochen. Ein gemeinsames Vorgehen soll am Donnerstag noch beschlossen werden.
Verbandsgeschäftsführer kritisieren verschärfte Maskenpflicht und Pflicht zum Homeoffice
Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Oliver Zander, sowie der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, Ingo Wortmann, kritisieren die Einführung der verschärften Maskenpflicht in Öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Maßnahmen seien nicht notwendig, die Bundesregierung würde damit lediglich von ihren Versäumnissen in der Corona-Krise ablenken wollen. Kritisiert wurde außerdem die Verpflichtung zum Homeoffice. Die zur Pandemiebekämpfung gerechtfertigten Maßnahmen hätten für Arbeitsminister Heil parteipolitische Absichten, so der Vorwurf Zanders.
Israel impft 200.000 Menschen innerhalb von 24 Stunden
Israel verabreichte innerhalb eines Tages 200.000 Impfungen und hat damit einen neuen Rekord aufgestellt. Deutschland führt im Vergleich am Tag durchschnittlich 62.541 Impfungen durch und hängt damit deutlich hinterher. Erst kürzlich wurden in Nordrhein-Westfalen Impfungen eingestellt, nachdem Kliniken erneut Lieferengpässe bei Biontech-Impfstoffen vermeldeten.
Corona-Maßnahmen sollen verschärft und verlängert werden
Die Bundesregierung hat eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 14. Februar beschlossen. Im öffentlichen Personenverkehr und in Geschäften sollen außerdem nur noch medizinische Masken erlaubt werden. Tücher, Schals und sogenannte Alltagsmasken, reichen demnach nicht mehr aus. Jedoch müssen die Bürger die Anschaffung der Masken selbst bezahlen. Medizinische Masken, die dem Standard KN95 oder FFP2 entsprechen, werden hauptsächlich aus China importiert.
Schulen und Kitas sollen weiterhin geschlossen bleiben.
Um die Mobilität weiter einzuschränken, sollen jedoch Arbeitgeber verpflichtet werden, ihre Angestellten ins Homeoffice zu schicken, sofern dies auch möglich ist.
Bund verpflichtet Labore zur Gen-Sequenzierung
Labore sollen durch eine Vorgabe der Bundesregierung dazu verpflichtet werden, Proben mehr auf die neu aufgekommene Virus-Mutation zu prüfen. Durch die Gen-Sequenzierung soll herausgefunden werden, wie stark sich das neu mutierte Virus bisher in Deutschland verteilt hat. In anderen Ländern wie Großbritannien und Dänemark untersuchen Labore bereits gezielter auf Mutationen. Die Labore sollen dazu 220 Euro pro durchgeführter Probe vom Bund bekommen. Mindestens 5 Prozent der positiv auf das Corona-Virus getesteten Proben sollen zukünftig auf eine Mutation überprüft werden.
Offenbar Fehler in der Meldekette: RKI meldet nur 7141 Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut meldete am Montag 7141 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Dies sei der niedrigste Wert seit Oktober. Allerdings werde davon ausgegangen, dass die Zahlen fehlerhaft sind. Aus vielen Bundesländern wurden auffällig niedrige Werte übermittelt, was auf ein Problem in der Meldekette hinweist.
Spahn sieht erste Erfolge durch Corona-Beschränkungen
Gesundheitsminister Spahn sieht erste Erfolge in den Lockdown-Maßnahmen. Allerdings müssten die Restriktionen noch einige Wochen ausgehalten werden, um die 7-Tages-Inzidenz auf ein vertretbares Level zu bekommen. Dazu müssten vor allem Kontakte im Privaten weiterhin reduziert werden.