BÖRSENLEXIKON ARTIKEL
Spill-over-Effekt (so auch im Deutschen gesagt; manchmal auch Carry-over-Effekt)
Im Finanzbereich die Wirkung des Images (gemeint hier als Vorstellung, die eine Person bzw. eine Mehrheit von Personen über einen Gegenstand hat) einer Bank (etwa: Credit Suisse; Dresdner Bank) auf einen bestimmten anderen Vorstellungsinhalt (hier: Schweiz; Stadt Dresden) und umgekehrt. Dieser Ausstrahlungseffekt (Partizipationswirkung) kann auch negativ sein (etwa: Sparkasse Kikeritzpatschen); man spricht diesfalls auch von Kannibalismus- Effekt (cannibalism effect). Die bei einer absatzpolitischen Massnahme (etwa: Werbung für Festgeldanlagen) über die ursprüngliche Zielsetzung hinausgehende Wirkung (Zunahme der Aktiendepots). In der EU die Tatsache, dass die Vergemeinschaftung bestimmter Bereiche (etwa: freier Kapitalverkehr) von selbst starke Kräfte freisetzt, angrenzende Politikbereiche an die Gemeinschaft zu übertragen (hier: gemeinsame Währungspolitik und Zentralbank). Siehe Cassis-de-Dijon-Urteil, Externalität.