Palladium
29.01.2007 - 14:49:36
1803 entdeckte William Hyde Wollaston das Palladium und benannte es nach dem kurz zuvor entdeckten Asteroiden Pallas, den man seinerseits nach der griechischen Göttin Pallas Athene benannt hatte. Das silberweiß glänzende Palladium zählt zu den vier Edelmetallen und ist ein Metall der Platingruppe. Es besitzt eine etwas höhere Härte als Platin. Bei Raumtemperatur kann Palladium bis zum 850-fachen seines Volumens an Wasserstoff aufnehmen. Palladium ist ein sehr seltenes Element, kommt aber noch etwas häufiger vor als Gold und Platin. Vielfach wird Palladium als "das günstigere Platin" bezeichnet, da beide Edelmetalle einige Ähnlichkeiten bezüglich ihrer chemischen Eigenschaften zeigen.
Palladium fällt vor allem bei der Förderung anderer Metalle als Nebenprodukt an, so etwa in Südafrika bei der Platin-, in Russland und Kanada bei der Nickelförderung. Daher setzt sich die Gewinnung von Palladium trotz bestehenden Überangebots und niedriger Preise weiter fort.
Die wichtigsten Produzenten des weltweiten Angebots von jährlich etwa 220 Tonnen sind Russland mit einem Anteil von 46 %, Südafrika mit 36 % und die USA mit 8 %.
Palladium wird vor allem in der Autoindustrie verwendet (50 %), speziell bei der Herstellung von Katalysatoren für Fahrzeuge. Während in Europa die Nachfrage unter Berücksichtigung der Rückgewinnung von 2003 auf 2004 um elf Prozent auf 32 Tonnen sank, da in Europa bei neuen Fahrzeugen in wachsendem Maße die Dieseltechnologie zum Einsatz kommt und die Katalysator-Technologie für Palladium noch nicht die Marktreife erreicht hat, stieg sie in den USA um 10,5 Prozent auf 32,5 Tonnen und in Japan um acht Prozent auf 17,3 Tonnen. Mit der neuen Euro-Norm V aber müssen die Abgase, um den Gehalt an Schadstoffen weiter zu verringern, bei sehr hohen Temperaturen verbrannt werden. Da Palladium bei Temperaturen bis 950°C verwendet werden kann und Platin nur bis 650°C, dürfte die Nachfrage nach Palladium dann stark ansteigen. Palladium wird auch als Elektrodenmaterial in Brennstoffzellen eingesetzt und soll als Speichermaterial für Wasserstoff im zukünftigen Wasserstoffauto dienen.
In der Elektrotechnik werden weitere 15 %, in der Zahntechnik 14 % verarbeitet. In der Schmuckindustrie (12 %) wird Palladium zur Herstellung von Weißgold eingesetzt. Die Legierung wird vor allem in Asien gerne in Ringen und Schmuckstücken verwendet. Ein weiterer Abnehmer ist der Bereich Chemie (6 %).
Die Nachfrage nach Palladium als Substitut steigt verstärkt bei Knappheit von Platin und den damit verbundenen höheren Preisen. Bis zur Jahrtausendwende verliefen die Kursverläufe von Platin und Palladium beinahe parallel. Palladium startete ein Aufwärtsbewegung, nachdem über Lieferschwierigkeiten in Russland spekuliert wurde, und konnte seinen Kurs von Mitte 1999 bis Anfang 2001 mehr als verdreifachen. Nachdem die Blase geplatzt war, verlor der Palladiumpreis während der darauf folgenden Korrektur um ca. 70 %. Seitdem verlaufen die Preise von Platin und Palladium unabhängig voneinander.
Bedeutendste Märkte für den Handel von Palladium:
New York Mercantile Exchange (Bereich COMEX)
London Platinum and Palladium Market (LPPM)
Tokyo Commodity Exchange
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