BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Marktrisiko, Risiko

Marktrisiko (market risk)

1 Risiko aufgrund der Tatsache, dass sich der Wert von Sicherheiten während der Laufzeit eines Kreditgeschäfts ändern kann. -Gewöhnlich werden die Marktrisiken in Währungs-, Rohstoffpreis-, Credit-Spread-, Volatilitäts-, Zinsänderungs-und Aktienpreis-Risiken unterteilt, wobei innert der beiden letztgenannten zudem zwischen (titel-) spezifischen und allgemeinen Marktrisiken unterschieden wird. Während die titelspezifischen Risiken das Verlustpotential aus Preisänderungen beziffern, welche auf die Bonität der Emittenten zurückzuführen sind, messen die allgemeinen den Value at Risk aus den systematischen Risiken. Vgl. Monatsbericht der EZB vom April 2001, S. 58, Monatsbericht der EZB vom Mai 2001, S. 68 ff., Jahresbericht 2002 der BaFin, S. 72 ff. 2 Beim Stress-Test des Bankensystems die Risiken einer Marktwertveränderung aufgrund von Änderungen in den Marktpreisen, unterteilt in Zinsänderungs- Risiko, Aktienkurs-Risiko, Wechselkurs-Risiko und Volatilitäts-Risiko. Bei den Financial Soundness Indicators ist das Marktrisiko (sensitivity to market risk) definiert als das Verhältnis zwischen offener Fremdwährungspositionen zu den regulatorischen Eigenmitteln. Siehe CAMELS, Korrelationsrisiko, allgemeines, Margendeckung. Vgl. Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Dezember 2003, S. 58 ff., Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom September 2005, S. 62 ff. (Stressfaktoren und Stressindikatoren), Jahresbericht 2005 der BaFin, S. 117 f. (Risikomodelle bei Banken), Monatsbericht der deutschen Bundesbank vom Dezember 2005, S. 85 f. (neue Unterlegungsvorschriften), Jahresbericht 2006 der BaFin, S. 70 (antragsgetriebene Prüfungen der BaFin).

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen