BÖRSENLEXIKON ARTIKEL
Krise der Sicherheiten (crisis of collaterals)
Im Jahr 2007 aufgekommener Begriff in Zusammenhang mit der sog. Subprime-Krise. In den USA wurden an Hausbesitzer niedriger Bonität (subprime addresses) in stattlichem Umfang locker gewährte Hypothekarkredite (covenant-light credits) notleidend. Weil diese Kredite sich verbrieft im Portfolio vieler Institute weltweit befanden, traten Zweifel an der Bonität von Geschäftspartnern auf. Selbst auf dem Interbanken-Geldmarkt stockte das Geschäft, weil unbekannt war, welche Forderungen aus Verbriefungen (und hier aus Papieren aller Tranchen) auf das einzelne Institut zukommen werden. Es kam allgemein zu einem Liquiditäts-Engpass, den die Zentralbanken durch reichliche Liquiditäts-Zufuhr aufbrechen mussten. So führte die EZB zu diesem Zweck ein längerfristiges liquiditätszuführendes Refinanzierungsgeschäft als Zinstender ohne im voraus festgelegten Zuteilungsbetrag mit einer Laufzeit von drei Monaten ein. Siehe Bankengeldmarkt, EURIBOR, Liquiditätsrisiko, Mark-to-Model-Ansatz, Originate-todistribute- Strategie, Reintermediation, Rückschlag-Effekt, Subprime Lending, Unterseeboot- Effekt, Verbriefungsstruktur, Zinstender. Vgl. Monatsbericht der EZB vom September 2007, S. 33 f.(Chronologie der Ereignisse und sehr detailliert die Massnahmen der EZB), Monatsbericht der EZB vom November 2007, S. 18 ff. (Auswirkung der Subprime- Krise au die einzelnen Sektoren des Finanzmarktes).