BÖRSENLEXIKON ARTIKEL
Finanzmarktstabilität (financial market stability)
Im engeren Sinne die Risikolage eines nationalen Finanzsystems in Bezug auf dessen Risikotragfähigkeit. Dabei wird die Risikolage anhand verschiedener Informationen eingeschätzt, vor allem aus Erkenntnissen der Aufsichtsbehörden gewonnen werden. Bei der Beurteilung der Risikotragfähigkeit stehen vor allem die Ertragslage des Bankensystems, die Kapitalausstattung und Reserven der einzelnen Institute sowie allfällig vorhandene Verbundstrukturen und Sicherungseinrichtungen im Blickpunkt. Im weiteren Sinne das von Störungen aller Art freie Spiel von Angebot und Nachfrage auf den weltweiten Finanzmärkten mit dem Ziel, das Angebot an Kapital dem "besten Wirt" zuzuführen. -Finanzmarktstabilität ist ein öffentliches Gut, dessen Bereitstellung von öffentlichen Institutionen (der Zentralbanken bzw. der Aufsichtsbehörden) zu gewährleisten ist. Siehe Financial Soundness Indicators, Finanzstabilitätsbereicht, Forum für Finanzmarktstabilität, Marktdisziplin, Risiko, systematisches, Risikoprofil. Vgl. Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Dezember 2004, S. 48 ff. (allfällige Störungen durch Kreditderivate), Monatsbericht der EZB vom Februar 2005, S. 64 ff., Jahresbericht 2004 der EZB, S. 118 ff., Monatsbericht der EZB vom September 2005, S. 22 f. (Einfluss der Kreditverbriefung auf die Finanzmarktstabilität), Jahresbericht 2006 der EZB, S. 148 ff. (Allgemeines; Tätigkeiten der EZB).