BÖRSENLEXIKON ARTIKEL

Capture-Theorie, Deutschen

Capture-Theorie (so auch im Deutschen gesagt)

Die Behauptung, dass jede marktregulierende Behörde früher oder später von der zu beaufsichtigenden Branche eingefangen werde und deren besondere Interessen vertrete. In Bezug auf die Aufsicht über Finanzmärkte in entwickelten Volkswirtschaften ist diese Mutmassung unbegründet, weil hier auch ein Heer von Finanzjournalisten und (staatlich geförderte) Verbraucherverbände das Marktgeschehen sehr aufmerksam verfolgen. Siehe Anlegerschutz, Aufsicht, Aus- schuss-Wahn, Banana Skins Survey, Beaufsichtigung, vollständige, Kompetenz-Konflikt, aufsichtsrechtlicher, Moral Suasion, Regulierungswut, Straitjacking, Subsidiaritätsprinzip, Transparenzgrad.

© Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Universität Siegen