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Unternehmen der DACH-Region verzögern Dekarbonisierung: Emissionsreduktion bleibt hinter Vorjahr zurück EQS-News: Kirchhoff Consult GmbH / Schlagwort(e): Studie / Nachhaltigkeit Unternehmen der DACH-Region verzögern Dekarbonisierung: Emissionsreduktion bleibt hinter Vorjahr zurück 15.10.2024 / 09:18 CET / CEST Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

15.10.2024 - 09:19:10

EQS-News: Unternehmen der DACH-Region verzögern Dekarbonisierung: Emissionsreduktion bleibt hinter Vorjahr zurück (deutsch)

Unternehmen der DACH-Region verzögern Dekarbonisierung: Emissionsreduktion bleibt hinter Vorjahr zurück

EQS-News: Kirchhoff Consult GmbH / Schlagwort(e): Studie/Nachhaltigkeit
Unternehmen der DACH-Region verzögern Dekarbonisierung: Emissionsreduktion
bleibt hinter Vorjahr zurück

15.10.2024 / 09:18 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Unternehmen der DACH-Region verzögern Dekarbonisierung: Emissionsreduktion
bleibt hinter Vorjahr zurück

  * Top-Unternehmen aus DAX40, SMI und ATX haben absolute Emissionen um
    3 Prozent gesenkt, im Vorjahr waren es noch 5 Prozent

  * DAX40 zeigt gegenüber SMI und ATX die geringsten Reduktionen

  * Gesamtemissionen im Automotive-Bereich erhöhten sich um 9 Prozent

  * DAX40-Unternehmen ohne Klimastrategie steigern Emissionen um 8 Prozent

  * EU-Taxonomie: Taxonomiekonformität korreliert bislang nicht eindeutig
    mit einer Reduktion der Treibhausgasemissionen der Unternehmen


Hamburg, 15. Oktober 2024 - Die großen Konzerne aus der DACH-Region befinden
sich weiterhin auf Dekarbonisierungskurs. Jedoch hat das Tempo insgesamt
nachgelassen und entspricht nicht dem, was für eine realistische
1,5

C-Perspektive erforderlich wäre. Das zeigt die Studie "Klimaschutz -Reporting zur Dekarbonisierung" der Kirchhoff Consult und BDO AGWirtschaftsprüfungsgesellschaft. Für die Erhebung wurden die aktuellenKlimabilanzen analysiert, die von den Unternehmen aus den Top-Indizes DAX40,ATX und SMI für das Geschäftsjahr 2023 berichtet wurden und mit derBerichterstattung der Geschäftsjahre 2021 und 2022 verglichen.

Deutlich mehr als die Hälfte der untersuchten Unternehmen haben über dieletzten drei Jahre hinweg eine umfassende Klimabilanz berichtet. In diesemZeitraum konnten diese ihre absoluten Emissionen um acht Prozent - von 2021bis 2022 um fünf Prozent und von 2022 bis 2023 um weitere drei Prozent -reduzieren. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen die globalenTreibhausgasemissionen bis 2030 halbiert werden, was einer jährlichenReduktion von über vier Prozent gegenüber 2019 entspricht.[1]

Bei der Emissionsreduktion zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiedezwischen den Indizes, Branchen und Scopes. Während zum Bespiel dieUnternehmen aus der Textilbranche deutliche Reduktionserfolge verzeichnetkonnten (-16 Prozent), erhöhten sich die Gesamtemissionen imAutomotive-Bereich im Schnitt um neun Prozent.

Scope 3: höchste Emissionen, geringste Reduktionen, aber größtes PotenzialIn Scope 1 konnten die Unternehmen mit umfassender Klimabilanz ihreEmissionen von 2021 bis 2023 um zwölf Prozent senken und in Scope 2 sogar um20 Prozent, in Scope 3 jedoch nur um acht Prozent. "Dass die geringsterelative Reduktion in Scope 3 erzielt werden konnte - dem Scope auf den 92Prozent der Gesamtemissionen zurückgehen - macht deutlich, wieherausfordernd die Emissionsreduktion in der vor- und nachgelagertenWertschöpfungskette ist. Gleichzeitig sehen wir in den Daten, dassambitionierte Unternehmen auch bei herausfordernden WertschöpfungskettenErfolge in der Dekarbonisierung erzielen können", sagt Dr. Jan-Ole Brandt,Senior Consultant ESG/Sustainability bei Kirchhoff Consult und Co-Autor derStudie. "Unterschiede zwischen Branchen lassen sich nicht allein an derUnterscheidung zwischen typisch ,grünen' und ,braunen' Branchen festmachen,wie das Beispiel der Textilbranche zeigt. Die Verankerung in der Strategieund transparente Kommunikation scheinen ebenso einen klaren Einfluss auf dieReduktionsergebnisse zu haben", ergänzt Brandt.

Dass ein hohes Maß an Ambition zu Erfolgen in der Emissionsreduktion führt,legt folgende Korrelation nahe: 17,5 Prozent der Unternehmen aus dem DAX40haben keine Klimastrategie veröffentlicht und weisen einendurchschnittlichen Anstieg ihrer Gesamtemissionen um acht Prozent auf. Alleanderen Unternehmen haben im Schnitt deutliche Reduktionen erzielt (-9Prozent).

EU-Taxonomie: Taxonomiekonformität führt bislang nicht nachweisbar zuReduktionserfolgenEin hohes Ambitionsniveau und strategische Ansätze, die Früchte tragen, sindgute Voraussetzungen für Dekarbonisierungserfolge. Theoretisch müsste sichdies auch in Angaben zur EU-Taxonomie widerspiegeln. Doch nur 34 von 46Unternehmen, die alle entsprechend der Gesetzgebung zu ihrerTaxonomiefähigkeit berichten, haben auch taxonomiekonforme Tätigkeitennachweisen können. Der Grad taxonomiefähiger Umsätze, Investitionen oderBetriebsausgaben drückt sich zudem meist nur in Extremwerten nahe 100Prozent oder 0 Prozent aus. Jedoch haben Unternehmen keinen Einfluss darauf,ob ihr Geschäftsmodell beziehungsweise die branchenspezifischenWirtschaftsaktivitäten explizit durch die Taxonomie abgedeckt sind. Auchhinsichtlich Taxonomiekonformität lässt sich nur eine Mischung ausExtremwerten ausmachen, die zwischen Branchen und Unternehmen starkvariieren. Und wo ein hohes Maß an Taxonomiekonformität auszumachen ist,lässt sich aktuell keine Korrelation zu einer entsprechenden Reduktion derTreibhausgasemissionen erkennen.

"Über eine Interpretation dieses bislang ausbleibenden Zusammenhangs lässtsich erstmal nur spekulieren. Gegebenenfalls ist es schlichtweg zu früh, alsdass sich Taxonomiekonformität bereits in Reduktionserfolgen hinsichtlichder Treibhausgas-emissionen ausdrückt. Zudem sind die Hürden derTaxonomiekonformitätskriterien hoch und komplex in der Umsetzung. ", sagtJanina Seufert, Managerin Sustainability Services bei BDO und Co-Autorin derStudie.

Über die StudieDie Studie "Klimaschutz - Reporting zur Dekarbonisierung" ist der zweiteTeil einer Studienserie, die Kirchhoff Consult und BDO gemeinsamveröffentlichen. Dabei wird die nichtfinanzielle Berichterstattung großerAktiengesellschaften der deutschen, österreichischen und SchweizerTop-Indizes (DAX40, ATX und SMI) untersucht. Als Datengrundlage dienen derenGeschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte, die bis zum Stichtag des 31. März2024 veröffentlicht wurden. Die erste Teilstudie trägt den Titel "Diversity- Reporting zur Vielfalt".

Alle Ergebnisse dieser Untersuchung finden Sie in der vollständigen Studie"Klimaschutz - Reporting zur Dekarbonisierung".

[1] Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)

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