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Unternehmen brauchen Klimatechnologie für das Erreichen ihrerNetto-Null-KlimazieleBerlin -- Niedrigere Kosten für Klimatechnologie sind für eine breite Akzeptanz unerlässlich- Zusatzkosten für umweltfreundliche Komponenten erfordern weitere Investitionen und Regulatorik, um umweltfreundlichere Produkte und Dienstleistungen kommerziell rentabel zu machenViele der Technologien, die den Klimawandel bekämpfen können, sind bereitsverfügbar und werden eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung derTreibhausgasemissionen in Unternehmen spielen.

14.12.2023 - 08:20:13

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Unternehmen brauchen Klimatechnologie für das Erreichen ihrerNetto-Null-KlimazieleBerlin (ots) -

- Niedrigere Kosten für Klimatechnologie sind für eine breite Akzeptanz unerlässlich- Zusatzkosten für umweltfreundliche Komponenten erfordern weitere Investitionen und Regulatorik, um umweltfreundlichere Produkte und Dienstleistungen kommerziell rentabel zu machen

Viele der Technologien, die den Klimawandel bekämpfen können, sind bereitsverfügbar und werden eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung derTreibhausgasemissionen in Unternehmen spielen. Das geht aus dem jüngsten Berichtdes Capgemini Research Institute " Climate Tech: Harnessing the power oftechnology for a sustainable future(https://www.capgemini.com/de-de/insights/research/climate-tech-research/) "hervor. Drei Viertel der dort befragten Firmenvertreter sagen, dass sie ihreNachhaltigkeitsziele ohne Climate Tech nicht erreichen werden. Gleichzeitigheißt es aber auch von knapp acht von zehn Führungskräften (77 %), dass dieProduktkosten aufgrund der mit den Klimatechnologien verbundenen höheren Preise- dem "Green Premium" - wahrscheinlich steigen werden, und sie sind nichtbereit, diesen Aufschlag zu zahlen.

Hohe Erwartungen an den Beitrag der Klimatechnologie zur Dekarbonisierung

Der steigende Einsatz der wichtigsten Klimatechnologien, darunter erneuerbareEnergien und Elektrofahrzeuge, hat dazu beigetragen, dieDekarbonisierungsbemühungen auf der ganzen Welt zu beschleunigen. AndereKlimatechnologien wie klimafreundlicher Wasserstoff, CO2-Abscheidung undalternative Kraftstoffe werden verfügbar und könnten, wenn sie in größeremUmfang eingesetzt werden, Unternehmen helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zuerreichen. Laut dem Bericht erwarten Führungskräfte, dass die Klimatechnologieim Durchschnitt zu 37 Prozent zu den Dekarbonisierungs- oder Netto-Null-Zielenihres Unternehmens beitragen wird; und 65 Prozent der Unternehmen planen in dennächsten zwei Jahren höhere Investitionen in die Klimatechnologie. So sehenbeispielsweise zwei Drittel der Stahlunternehmen klimafreundlichen Wasserstoffund CO2-Abscheidung als Priorität an. Die wichtigsten Triebkräfte für dieseerhöhten Investitionen sind das Bewusstsein für die sich verschärfendeKlimakrise, strengere Vorschriften und die zunehmende Reife vonKlimatechnologien.

Umweltaufschlag ("Green Premium") als großes Hindernis für die Anwendung

Klimatechnologien sind für die Dekarbonisierung von entscheidender Bedeutung.Doch sie haben ihren Preis, der sich letztlich in den Endproduktenniederschlägt. Dieser Kostenanstieg lässt sich auf eine Reihe von Faktorenzurückführen, darunter höhere F&E-, Kapital- und Betriebskosten sowie die Kostenfür die Anpassung von Fertigungsprozessen. Die Studie zeigt, dass Unternehmenbereit sind, einen durchschnittlichen Anstieg der Produktkosten aufgrund derEinführung von Klimatechnologien ("Green Premium"/Umweltaufschlag) von etwa 9Prozent zu akzeptieren. Allerdings ist der bestehende Aufschlag für vielesaubere Produkte in der Regel deutlich höher als dieser Wert. So liegenbeispielsweise die Kosten für klimafreundlichen Zement, der mit Hilfe vonCO2-Abscheidung hergestellt wird, schätzungsweise 75 bis 140 Prozent über denenfür konventionellen Zement; nachhaltiger Flugzeugtreibstoff (SustainableAviation Fuel, SAF) kostet schätzungsweise 123 Prozent mehr als konventionellerFlugzeugtreibstoff. Folglich können Klimatechnologien derzeit nicht dazubeitragen, sauberere Produkte und Dienstleistungen auf kommerziell vertretbareWeise herzustellen.

Rasche Fortschritte in einigen Bereichen

Trotz der Herausforderungen gibt es Bereiche, in denen die Einführung vonKlimatechnologien rasch voranschreitet. Dazu gehören Technologien, bei denen derGreen Premium deutlich gesunken ist, wie z. B. die Photovoltaik (PV), beiElektrofahrzeugen (EVs). Aber es gibt eben auch Technologien, bei denen derUmweltaufschlag immer noch hoch ist, wie z. B. CO2-Abscheidung für Zement,klimafreundlicher Wasserstoff für Stahl und SAF für die Luftfahrt.Führungskräfte in diesen Branchen erwarten eine rasche Verbreitung derTechnologie: innerhalb von drei Jahren für EVs in der Automobilindustrie,innerhalb von vier Jahren für PV im Energie- und Versorgungssektor, innerhalbvon drei Jahren für SAF in der Luftfahrtindustrie und innerhalb von zwei Jahrenfür CO2-Abscheidung in der Zementindustrie.

Julia Müller, Head of Sustainable Futures bei Capgemini Invent in Deutschland,sagte: "Während die Welt um Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels ringt,können wir feststellen, dass es einen Willen zum Einsatz von grüner Technologiegibt. Und dieser wird durch ein gesteigertes Bewusstsein für die Dringlichkeitdes Handelns unterstützt. Wir stehen am Anfang einer 'sauberen industriellenRevolution' . Öffentliche Unterstützung und private Finanzierung haben einegrüne Investitionswelle ausgelöst, aber um die Verbreitung dieser Lösungen zubeschleunigen, sind weitere Investitionen, Kostensenkungen und innovativeGeschäftsmodelle erforderlich, so Julia Müller weiter: "Bevor Klimatechnologiendie Kostengleichheit mit ihren herkömmlichen Pendants erreichen, kann vonUnternehmen oder Verbrauchern nicht erwartet werden, dass sie hoheUmweltaufschläge allein tragen. Die Politik muss die Voraussetzungen dafürschaffen und die Verbreitung angemessen unterstützen. Der spektakuläreAufschwung bei der Einführung von Elektrofahrzeugen hat zum Beispiel viel mitöffentlichen Subventionen und verschiedenen lokalen Anreizen und Vorschriften zutun. Sowohl die Verbraucher als auch die Unternehmen wissen, dass sie ihrVerhalten schnell anpassen müssen und dass es dafür Lösungen gibt. Es bedarfeines verstärkten Eingreifens der Regierungen, um diesen Paradigmenwechselsowohl für die Industrie als auch für die Endverbraucher zu unterstützen und zubeschleunigen."

Überwinden der Investitionslücke

Die Studie ergab auch, dass Unternehmen in den nächsten zwei Jahrendurchschnittlich 7,7 Prozent mehr in Klimatechnologien investieren wollen. Diedurchschnittlichen jährlichen Investitionen in ökologischeNachhaltigkeitsinitiativen und -praktiken über alle Branchen hinweg machenjedoch nur 0,92 Prozent des Gesamtumsatzes im Jahr 2023 aus, ein Wert, der seitdem letzten Jahr unverändert geblieben ist[1]. In absoluten Zahlen bedeutetdies, dass die derzeitigen Investitionen der 2.000 größten Unternehmen weltweitin die ökologische Nachhaltigkeit insgesamt weniger als 500 Milliarden US-Dollarpro Jahr ausmachen. Dies ist nur ein kleiner Teil der für 2023 geschätztenweltweiten Investitionen in saubere Energie in Höhe von 1,8 Billionen US-Dollarund liegt weit unter den 4,5 Billionen US-Dollar, die laut IEA[2] Anfang der2030er Jahre jährlich erforderlich sind, damit der Energiesektor bis 2050Netto-Null-Emissionen erreicht.

Risikokapitalfinanzierungen und Finanzinstitutionen füllen bereits einen Teilder Lücke und sollten eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung vonKlimatechnologien spielen. Dem Bericht zufolge planen 37 Prozent der befragtenRisikokapitalgeber, ihre Investitionen in die Klimatechnologie im Jahr 2023 zuerhöhen, wobei dieser Anteil für 2024 auf 48 Prozent und für 2025 auf 56 Prozentsteigt. Darüber hinaus plant fast die Hälfte (47%) derVermögensverwaltungsgesellschaften und Banken, die Finanzierung von Climate Techim Jahr 2023 zu erhöhen, wobei fast ebenso viele (46%) dies für 2024 planen unddieser Anteil auf 53 Prozent im Jahr 2025 ansteigt. Diese erhöhten Investitionenwerden sich auf Elektrofahrzeuge (für 55% von ihnen) sowie aufDekarbonisierungssoftware (45%), Biokraftstoffe (36%) oder Kernenergie (33%)konzentrieren.

Der volle Report steht hier zur Verfügung:https://www.capgemini.com/de-de/insights/research/climate-tech-research/

Methodik

Für diesen Bericht befragte das Capgemini Research Institute 1.350 leitendeAngestellte (auf Direktorenebene und darüber) von Großunternehmen (~90 % davonmit einem Jahresumsatz von über 1 Mrd. USD), die Pläne zur Dekarbonisierung oderzum Erreichen von Netto-Null haben. Hinzu kamen Befragungen von 500 großenVenture Capital- und Finanzdienstleistern zu ihren Finanzierungsplänen fürClimate Tech. Darüber hinaus befragte das Forschungsteam mehr als 15 Expertenaus verschiedenen Branchen, einschließlich VCs. Die globale Umfrage fand imAugust und September 2023 statt und umfasste 13 Länder in Nordamerika, Europaund im asiatisch-pazifischen Raum (USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland,Italien, Spanien, Niederlande, Schweden, Indien, Singapur, Australien, Japan undChina) in 16 Branchen.

Über Capgemini

Capgemini ist einer der weltweit führenden Partner für Unternehmen bei derSteuerung und Transformation ihres Geschäfts durch den Einsatz von Technologie.Die Gruppe ist jeden Tag durch ihren Purpose angetrieben, die Entfaltung desmenschlichen Potenzials durch Technologie zu fördern - für eine integrative undnachhaltige Zukunft. Capgemini ist eine verantwortungsbewusste und diverseOrganisation mit einem Team von rund 350.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternin mehr als 50 Ländern. Eine 55-jährige Unternehmensgeschichte und tiefgehendesBranchen-Know-how sind ausschlaggebend dafür, dass Kunden Capgemini das gesamteSpektrum ihrer Geschäftsanforderungen anvertrauen - von Strategie und Design bishin zum Geschäftsbetrieb. Dabei setzt das Unternehmen auf die sich schnellweiterentwickelnden Innovationen in den Bereichen Cloud, Data, KI,Konnektivität, Software, Digital Engineering und Plattformen. Der Umsatz derGruppe lag im Jahr 2022 bei 22 Milliarden Euro.

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Das Capgemini Research Institute ist Capgeminis hauseigener Think-Tank indigitalen Angelegenheiten. Das Institut veröffentlicht Forschungsarbeiten überden Einfluss digitaler Technologien auf große Unternehmen. Das Team greift dabeiauf das weltweite Netzwerk von Capgemini-Experten zurück und arbeitet eng mitakademischen und technologischen Partnern zusammen. Das Institut hatForschungszentren in Indien, Singapur, Großbritannien, und den USA.

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[1] Capgemini Research Institute, "A World in Balance 2023: HeightenedSustainability Awareness Yet Lagging Actions," November 2023

[2] International Energy Agency, "Executive summary - Net Zero Roadmap," 2023Update: https://ots.de/pQ1MMb

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