Trotz überraschend starker US-Arbeitsmarktdaten hat sich die Wall Street am Freitag zunächst ein wenig von ihrem Vortagesrutsch erholt.
05.04.2024 - 16:28:05New York: Erholt - Starke Jobdaten zunächst kein Kursdämpfer mehr
Der Dow Jones Industrial US2605661048 stieg in der ersten Stunde nach der Eröffnung um 0,26 Prozent auf 38 697,64 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026 gewann 0,75 Prozent auf 18 012,18 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 US78378X1072 ging es um 0,52 Prozent auf 5174,22 Punkte hinauf.
Am Vortag waren die Indizes noch etwas deutlicher von ihren jüngsten Rekordhochs zurückgefallen. Grund waren Äußerungen des Präsidenten der regionalen Notenbank von Minneapolis, Neel Kashkari gewesen. Falls der Fortschritt bei der Inflationssenkung ins Stocken gerate, könnte im laufenden Jahr womöglich doch keine Zinssenkung nötig sein, hatte er gesagt. Die Preisentwicklung im Januar und Februar sei "etwas beunruhigend" gewesen.
Am Freitag untermauerte eine noch bessere Entwicklung des US-Arbeitsmarktes als gedacht im Grunde die Befürchtungen der Anleger, dass die US-Notenbank sich länger als erhofft mit Zinssenkungen Zeit lassen könnte. Dass diese kommen werden, wenn auch etwas später, davon sind Ökonomen jedoch überzeugt. Zinssenkungen blieben das Hauptszenario an den Finanzmärkten, schrieb der Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank, Thomas Gitzel. Und dies habe Gründe: So zeigten wichtige Konjunkturbarometer, dass die Bereitschaft zur Personaleinstellung der US-Konzerne abebbe. Schlechtere Arbeitsmarktzahlen dürften folgen und somit auch Zinssenkungen der Fed.
Für die vor zwei Tagen schon deutlich abgerutschten Papiere von Intel US4581401001 ging es am Freitag nochmals um 2,7 Prozent abwärts, womit sie nun unter der 200-Tage-Linie für den längerfristigen Trend notieren. Die Nachricht, dass der Konzern in seiner Chip-Auftragsfertigung noch jahrelang mit Verlusten rechnet, hatte in dieser Woche belastet.
Amazon US0231351067 setzten an der Dow-Spitze ihre Kursrally in Richtung Rekordhoch fort. Die Titel des Online-Handelsriesen gewannen 2,8 Prozent.
Einbußen von fast zehn Prozent mussten die Anleger von Altice USA US02156K1034 verkraften. Die Bank Wells Fargo hatte die Anteile des Medienkonzerns auf "Underweight" abgestuft.
Im Fokus steht zudem die angekündigte Übernahme des Herstellers medizinischer Herz-Kreislauf-Geräte Shockwave Medical US82489T1043 durch den Pharma- und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson US4781601046. Der Konzern will 335 Dollar je Shockwave-Aktie zahlen. Überraschend kommt das allerdings nicht, nachdem das "Wall Street Journal" bereits über die Pläne berichtet hatte. Der Shockwave-Aktienkurs war daraufhin schon deutlich gestiegen. An diesem Freitag ging es noch um 1,8 Prozent auf rund 326 Dollar nach oben. Johnson & Johnson gaben moderat nach.