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Trotz neuer Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump ist der deutsche Aktienmarkt ruhig in die neue Woche gestartet.

10.02.2025 - 11:49:28

Aktien Frankfurt: Dax kaum bewegt - US-Zollankündigung kann nicht mehr schrecken

Der Leitindex Dax DE0008469008 hatte im frühen Handel am Montag sogar etwas zugelegt, bevor der Schwung nachließ. Am späten Vormittag stand bei 21.795,45 Punkten noch ein geringfügiges Plus zu Buche.

Aus markttechnischer Sicht mehrten sich zwar die Anzeichen, dass der Rally im Dax knapp unter 22.000 Punkten nun erst einmal die Luft ausgehen könnte, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarktets. Aber auch bei einer Korrektur bis in die Widerstandszone um 21.300 Punkte wäre der Aufwärtstrend im Leitindex noch intakt.

Für den MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen ging es am Mittag um 0,33 Prozent auf 27.064,08 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 gewann 0,2 Prozent.

Trump will Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten mit Zöllen von 25 Prozent belegen. Details sollen Anfang dieser Woche verkündet werden. Die Zölle sollten alle Länder betreffen, sagte Trump weiter - auch die Nachbarn Kanada und Mexiko.

Die neueste Maßnahme mache zwar deutlich, dass der Handelsprotektionismus von Seiten der USA weiter vorangetrieben werde, sagte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Die deutsche Wirtschaft aber werde davon nur in kleinen Teilen betroffen sein, da die Stahlproduktion von Deutschland global kaum noch eine Rolle spiele.

Dementsprechend hielten sich hierzulande die Bewegungen bei den Aktien aus der Stahlbranche in Grenzen. So verloren die Anteilsscheine der Hersteller Thyssenkrupp DE0007500001 und Salzgitter DE0006202005 0,2 Prozent beziehungsweise ein Prozent.

Die Papiere von Klöckner & Co DE000KC01000 büßten anfängliche Gewinne ein und gaben zuletzt um 0,5 Prozent nach. Der Stahlhändler könnte sich als relativer Gewinner erweisen, da das Unternehmen bereits etwa 60 Prozent seiner Erlöse in den USA erziele, schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Klöckner & Co profitiere von steigenden Stahlpreisen, die nun in den USA zu erwarten seien.

Unter den schwächsten Werten im Dax fielen Qiagen NL0015002CX3 um 1,9 und Merck KGaA DE0006599905 um 1,4 Prozent. Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan sieht leichten Gegenwind gerade für europäische Diagnostikspezialisten durch Kürzungen der Forschungs-Ausgaben im US-Gesundheitssystem.

Nach dem Kurseinbruch auf ein Rekordtief am Freitag legten die Papiere der Porsche AG DE000PAG9113 zu Wochenbeginn um gut ein Prozent zu. Der Sportwagenhersteller hatte am Donnerstagabend ein teures Programm gegen die Krise angekündigt. Man will neue Autos mit Verbrennermotor oder Plug-in-Hybridantrieben entwickeln und mehr Sonder- sowie Exklusivausstattungen anbieten. Am Montag zogen zahlreiche Experten die Reißleine und strichen ihre Empfehlungen für die Porsche-Aktien. Mit ihren Kurszielen signalisierten sie aber keine Rückschlagsrisiken mehr.

Unter den schwächsten Titeln im Nebenwerteindex SDax DE0009653386 fielen Borussia Dortmund DE0005493092 um mehr als ein Prozent. Der Einstand von Niko Kovac als Trainer des Bundesligaclubs ist gründlich misslungen. Der BVB verlor im ersten Spiel unter dem Nachfolger von Nuri Sahin mit 1:2 (0:0) gegen den VfB Stuttgart und hat nun schon sechs Punkte Rückstand auf die Schwaben, die als Tabellenvierter auf Champions-League-Kurs sind./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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