Produktion/Absatz, Arbeit

Thyssenkrupp DE0007500001-Stahlchef Dennis Grimm dringt auf zügige Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern über die Stellenabbau- und Schließungspläne.

02.12.2024 - 19:38:34

Thyssenkrupp-Stahlchef dringt auf zügige Verhandlungen

"Wir müssen alle verstehen: Es ist fünf vor zwölf", sagte Grimm der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ). "Wir müssen jetzt ins Handeln kommen. Das geht nur gemeinsam. Ich bin mir sicher, dass wir in den Dialog kommen werden, weil wir in den Dialog kommen müssen."

Die defizitäre Thyssenkrupp-Stahlsparte hatte kürzlich Maßnahmen vorgestellt, mit denen Deutschlands größter Stahlhersteller wieder wettbewerbsfähig werden will. Dazu zählen unter anderem der Abbau von rund 5.000 Stellen bis 2030, möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen.

Weitere 6.000 Stellen sollen ausgegliedert oder durch den Verkauf von Geschäftstätigkeiten überführt werden. Die Anzahl der Arbeitsplätze würde damit von derzeit 27.000 auf rund 16.000 sinken. Auch ein Standort soll geschlossen werden.

Die IG Metall hatte die Restrukturierungspläne als "Riesenprovokation" bezeichnet. Die Gewerkschaft will erst verhandeln, wenn betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen "vom Tisch sind" und eine langfristige Finanzierung steht.

Laut Grimm hat sich die Marktlage in den vergangenen Monaten nochmals deutlich verschlechtert. Eine Besserung sei nicht in Sicht, sagte er der WAZ: "Wir befinden uns in einer ernsten wirtschaftlichen Lage und müssen überhaupt erst einmal dahin kommen, genügend Geld zu verdienen, um uns selbst zu finanzieren." Daher habe man nicht viel Spielraum und auch nicht viel Zeit.

"Die vorgestellten Maßnahmen erstrecken sich über viele Jahre - bis 2030. Wir haben einen langen Weg vor uns. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt schnell starten, um ans Ziel zu kommen", sagte Grimm.

Grimm betonte, dass kein fertiger Business-Plan präsentiert worden sei, sondern "Eckpunkte für ein industrielles Zukunftskonzept". Über diese Punkte wolle man mit den Arbeitnehmervertretern ins Gespräch kommen.

@ dpa.de

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