Preisdaten aus den USA nehmen den New Yorker Indizes am Freitag nahe ihrer Rekordkurse den Wind aus den Segeln.
16.02.2024 - 16:35:32New York: Erneut enttäuschende Preisdaten dämpfen die Stimmung
Die Erzeugerpreise waren im Januar in den Vereinigten Staaten etwas stärker gestiegen als erwartet. Dies könnte für Marktteilnehmer, die auf bald sinkende Zinsen setzen, erneut eine schlechte Nachricht sein.
Der Dow Jones Industrial US2605661048 lag im frühen Handel mit 0,20 Prozent im Minus bei 38 694,88 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 US78378X1072 ging es um 0,35 Prozent auf 5012,31 Zähler nach unten. Der Nasdaq 100 US6311011026 startete zwar noch solide in den Handel, geriet zuletzt aber stärker unter Druck als seine Indexkollegen. Zuletzt fiel der deutlich von Technologie geprägte Leitindex um 0,8 Prozent auf 17 699,40 Punkte.
Alle drei Indizes hatten sich nach Rücksetzern am Dienstag zuletzt zwei Tage erholt und wieder ihren Bestmarken genähert. Dabei hatten die Anleger am Vortag noch einen Haken an bereits enttäuschende Inflationszahlen gemacht, die am Dienstag nach den Rekorden zu Wochenbeginn für einen Kursrücksetzer gesorgt hatten. Nun befeuerten Erzeugerpreisdaten einmal mehr die Sorgen vor womöglich noch länger hohen Zinsen. Zuletzt waren solche Ängste der Investoren aber auch mit dem Vertrauen in eine weiche Landung der Wirtschaft abgewogen worden.
Ein überraschend guter Umsatzausblick des Halbleiterausrüsters Applied Materials US0382221051 machte Anlegern Hoffnung auf eine Belebung der Chipbranche. Dies trieb die Rekordrally der Aktien, die schon länger vom Künstliche-Intelligenz-Hype beflügelt werden, erstmals über die 200-Dollar-Marke. Nach einem prozentual zweistelligen Anstieg schrumpfte das Plus zuletzt auf 6,2 Prozent, sodass die 200-Dollar-Marke nicht gehalten werden konnte.
Auch andere Unternehmen fielen mit deutlichen Kursausschlägen auf. Dazu zählten die Papiere der Kryptowährungsböse Coinbase US19260Q1076, die mit unerwartet starken Quartalszahlen punktete und erstmals seit zwei Jahren wieder einen Gewinn erwirtschaftete. Anleger erfreuten sich hier an einem Kurssprung um elf Prozent. Überraschend schwache Geschäftsziele lieferte dagegen der Online-Lieferdienst Doordash US25809K1051, dessen Aktien um 12 Prozent in die Knie gingen.
Abseits des Bilanzreigens verlieh eine positive Analystenstudie der Rekordrally des US-Pharmakonzerns Eli Lilly US5324571083 weiteren Schwung. Das Unternehmen profitiert aktuell ähnlich wie der dänische Hersteller Novo Nordisk DK0060534915 vom Hype um seine neuartigen Diabetesmittel und Appetitzügler. Branchenexperte Terence Flynn von der US-Bank Morgan Stanley hob sein Kursziel für die Aktie um fast 20 Prozent an und sieht damit selbst nach der jüngst starken Kursentwicklung noch Aufwärtspotenzial.
Der Analyst spekulierte, dass Eli Lilly als erstes Biopharmaunternehmen bald zum elitären Club jener Konzerne mit einer Marktkapitalisierung von einer Billion Dollar gehören könnte. Auf diesen Börsenwert kommen bislang nur Techwerte wie Microsoft US5949181045, Apple US0378331005, Nvidia US67066G1040, Alphabet US02079K3059, Amazon US0231351067 und die Facebook-Mutter Meta US30303M1027.