Original-Research: Private Assets SE & Co.
14.03.2025 - 10:52:30Original-Research: Private Assets SE & Co. KGaA (von Montega AG): Halten (zuv.... KGaA - von Montega AG 14.03.2025 / 10:52 CET/CEST Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group.
Original-Research: Private Assets SE & Co. KGaA - von Montega AG 14.03.2025 / 10:52 CET/CEST Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group. Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. --------------------------------------------------------------------------- Einstufung von Montega AG zu Private Assets SE & Co. KGaA Unternehmen: Private Assets SE & Co. KGaA ISIN: DE000A3H2234 Anlass der Studie: Update Empfehlung: Halten (zuvor: Kaufen) seit: 13.03.2025 Kursziel: 6,00 EUR (zuvor: 11,00 EUR) Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten Letzte Ratingänderung: - Analyst: Patrick Speck, CESGA Weitere Gussbeteiligung wird in Eigenverwaltung saniert Private Assets hat jüngst gemeldet, dass für die Gießereitochter Procast Handform GmbH mit Sitz in Kiel ein Antrag auf vorläufige Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt wurde. Einen vergleichbaren Schritt hatte der Sanierungsspezialist zuvor bei der Schwestergesellschaft Procast Guss GmbH vollzogen (vgl. Comment vom 03.12.2024) und befindet sich dort inzwischen in einem weit fortgeschrittenen Stadium. Die Procast Handform GmbH (MONe: Jahresumsatz 2024 ca. 6 Mio. EUR) ist spezialisiert auf komplexe und große Gussteile, die in Einzelfertigung oder Kleinserien z.B. für Schiffsmotoren, Baumaschinen oder Energieaggregate hergestellt werden. Wenngleich die Nachfrage nach den Großgusserzeugnissen u.E. von strukturellen Treibern u.a. aus dem Energiesektor profitieren sollte, litt das Unternehmen zuletzt wie die gesamte Gießereibranche unter der schwachen konjunkturellen Lage, hohen Energiepreisen und Auftragsstornierungen. So erreichte auch der europäische Foundry Industry Sentiment Indicator (FISI) Ende letzten Jahres mit 89,9 Pkt. einen Tiefpunkt. [Abbildung] Hinzu kommen laut Private Assets vergleichsweise hohe Kostenstrukturen des Standorts mit seinen aktuell ca. 95 Beschäftigten. Diese erhalten nun drei Monate lang Ihre Löhne und Gehälter von der Agentur für Arbeit, was Procast Handform eine finanzielle Atempause verschafft. Überdies bietet das Eigenverwaltungsverfahren Private Assets einen rechtlichen Rahmen, um notwendige Sanierungsschritte wie Anpassungen von Kostenstrukturen bei laufendem Geschäftsbetrieb schneller und einfacher umzusetzen. Das Ende November 2024 bei der Procast Guss GmbH eingeleitete Eigenverwaltungsverfahren kommt laut Private Assets bereits zügig voran. Der Gießereistandort Nortorf wurde von der Procast Holding zum 01. Februar aus der Insolvenz in Eigenverwaltung herausgelöst. Im Rahmen eines Asset Deals sind dabei sämtliche Vermögenswerte des Standorts Nortorf auf die neue, insolvenzfreie Gesellschaft übertragen worden. Neben Maschinen und Anlagen, Kundenaufträgen und immateriellen Vermögensgütern wurde des Weiteren die gesamte Belegschaft von rund 80 Beschäftigten übernommen. Das Unternehmen firmiert künftig als 'Procast Nortorfer Gusswerk GmbH" unter dem Dach der Procast Holding, die damit aktuell die Produktionsstandorte in Nortorf und Abadiño (Spanien) umfasst. Der Standort Gütersloh wurde laut Vorstand inzwischen im Rahmen eines Assets Deals rückwirkend zum 01.03. verkauft. Die Pläne zur Übernahme der französischen Eisengießerei Fonderie de Bretagne (FdB; vgl. Comment vom 29.07.2024) wurden laut Vorstand derweil auf Eis gelegt. Hintergrund dessen ist, dass die Renault Group als bisher einziger Kunde der FdB nach mehrmonatigen Gesprächen überraschend die eigenen Abnahmemengen in Frage gestellt habe und zu keinen verlässlichen Aussagen bereit gewesen sei, womit die wirtschaftliche Grundlage des Transformationskonzepts entfallen ist. Prognosen überarbeitet, Transformationserwartungen zurückgeschraubt: Der jüngste Newsflow rund um die Procast-Gruppe als größte Portfolioeinheit von Private Assets ist alles andere als erbaulich und spiegelt das angespannte wirtschaftliche Umfeld im Industriesektor wider. Durch die dauerhafte Entkonsolidierung des Standorts Gütersloh dürfte seit Ende 2024 ein wesentlicher Teil der Umsatzerlöse des Segments Industrial (H1/24: 45,7 Mio. EUR) aber auch ein großer Verlustbringer entfallen. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere Topline-Prognosen für 2024 ff. spürbar reduziert. Ergebnisseitig gehen wir darüber hinaus nun nicht mehr davon aus, dass in H2/24 eine deutliche Verbesserung gegenüber der ersten Jahreshälfte erzielt wurde. Vielmehr rechnen wir damit, dass im Rahmen des Jahresabschlusses 2024 (vorläufige Zahlen avisiert für April 2025) noch vollumfängliche Abschreibungen auf den Goodwill der Procast Guss vorgenommen werden müssen (MONe: ca. 2 Mio. EUR). Hinsichlich der operativen Ergebnisentwicklung in 2025 ff. erachten wir die Visibilität als sehr gering und setzen unsere Erwartungen an die Transformationserfolge im Portfolio nun deutlich konservativer an. Mit u.a. der InstaLighting GmbH (MONe: Jahresumsatz ca. 8 Mio. EUR) und der SIM Automation GmbH (MONe: Jahresumsatz ca. 22 Mio. EUR) verfügt Private Assets im Jahresverlauf 2025 u.E. aber nach wie vor über potenzielle Exit-Kandidaten. Neben den Prognoseanpassungen haben wir den Risikofaktor Beta unseres DCF-Modells auf 1,80 (zuvor: 1,50) erhöht, was insbesondere die geringe Prognostizierbarkeit der Erträge und Cashflows abbildet. Daraus ergibt sich ein höherer WACC i.H.v. 11,33% (zuvor: 10,06%). Fazit: Private Assets muss erneut auf ein Eigenverwaltungsverfahren zurückgreifen, um die gesamtwirtschaftlich-bedingte Notlage einer Gießereitochter zu adressieren. Das Für und Wider dieser Maßnahme und ihre Auswirkung auf die Finanzkennzahlen des Konzerns lässt sich u.E. derzeit noch nicht abschließend beurteilen. Überdies schränkt der weiterhin ausstehende Vollzug des XETRA-Listings die Liquidität der Aktie weiter erheblich ein. Vor diesem Hintergrund und infolge unserer Prognoseanpassungen stufen wir unsere Anlagevotum bei einem neuen Kursziel von 6,00 EUR (zuvor: 11,00 EUR) auf 'Halten' zurück. +++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++ Über Montega: Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus. Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/31970.pdf Kontakt für Rückfragen: Montega AG - Equity Research Tel.: +49 (0)40 41111 37-80 Web: www.montega.de E-Mail: research@montega.de LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/montega-ag --------------------------------------------------------------------------- Die EQS Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter https://eqs-news.com --------------------------------------------------------------------------- 2100350 14.03.2025 CET/CEST