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Nach zwei Verlusttagen dürfte der Dax DE0008469008 am Mittwoch stabil in den Handel starten.

17.07.2024 - 08:24:07

Aktien Frankfurt Ausblick: Dax nach Dow-Rekordrally zumindest stabilisiert

Gestützt auf vorbörsliche Kursgewinne von Adidas signalisierte der X-Dax DE000A0C4CA0 für den deutschen Leitindex einen 0,1 Prozent höheren Auftakt bei 18.532 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 wird allerdings im Minus erwartet.

Die Blicke richten sich zur Wochenmitte weiterhin nach New York: Der Dow Jones Industrial US2605661048 übernimmt dort derzeit die Führungsrolle, die zuletzt eigentlich die Indizes der Technologiebörse Nasdaq innehatten. Der Dow zog am Dienstag kräftig an und stoppte erst kurz vor 41.000 Punkten. Für den Dax ist er das eigentlich bessere Spiegelbild, weil der deutsche Leitindex auch weniger stark von Technologiewerten geprägt ist.

Allerdings ist der Dow derzeit klar in der Favoritenrolle. Anleger setzen seit dem Attentat auf Donald Trump verstärkt auf dessen zweite Amtszeit als US-Präsident und favorisieren unter diesen Umständen die Standardwerte der Vereinigten Staaten. Der Dow hat zudem noch Aufholpotenzial: Mit 8,7 Prozent Jahresplus ist sein Abstand zu den 21 Prozent des Nasdaq 100 US6311011026 immer noch beachtlich. Auch der Dax hat 2024 bisher mit 10,5 Prozent etwas mehr gewonnen.

Gleichwohl nehmen auch die politischen Unsicherheiten zu. So gibt sich Trump mit Blick auf US-Unterstützung für Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs zurückhaltend. "Ich denke, Taiwan sollte uns für die Verteidigung bezahlen. Wir sind nichts anderes als eine Versicherungsgesellschaft." Das Brisante: nicht nur Konzerne in den USA sind immer noch stark abhängig vom weltgrößten Chip-Auftragsfertiger TSMC aus Taiwan.

Laut der Landesbank Helaba ist derzeit bei deutschen Aktien kein richtiges Kaufinteresse zu beobachten, eher würden zwischenzeitliche Erholungsphasen für Gewinnmitnahmen genutzt. "Möglicherweise gibt es auch im Vorfeld der morgen anstehenden EZB-Zinsentscheidung eine gewisse Zurückhaltung", hieß es am Morgen in einem Kommentar der Hessisch-Thüringischen Landesbank. Am Mittwoch legen Experten ihren Fokus auch auf neue Wirtschafts- und Geldpolitiksignale aus den USA.

Unter den Einzelwerten ragen Adidas DE000A1EWWW0 nach starken Eckdaten zum zweiten Quartal vorbörslich hervor mit einem Anstieg um fast vier Prozent. Beachtlich findet Expertin Olivia Townsend von der US-Bank JPMorgan eine positive Umsatzüberraschung, nachdem zuletzt eher die Margen und Kosten für gute Resultate gesorgt hätten. Adidas ist für sie der "MVP" der Branche, also der wertvollste Spieler (Most Valuable Player), nimmt die Referenz am Profisport.

Dem gegenüber stehen allerdings die Papiere von Daimler Truck DE000DTR0CK8, die auf ein Minus von mehr als drei Prozent zusteuern. Der Nutzfahrzeughersteller legte am Mittwochabend schwächer als erwartete Kennziffern für das zweite Quartal vor. Zudem muss der Konzern den Buchwert seines chinesischen Gemeinschaftsunternehmens BFDA abschreiben und die Zielsetzungen stehen auf dem Prüfstand.

Ins Rampenlicht rücken noch die Bayer DE000BAY0017-Aktien, die auf der Plattform Tradegate um 0,8 Prozent zulegen. Positiv ausgelegt wurde hier die Nachricht, dass das Medikament Darolutamid (Nubeqa) in einer Studie zur Behandlung von Prostatakrebs den primären Endpunkt erreichte.

Die Riege der Eckdaten setzte sich im SDax DE0009653386 fort mit Hypoport DE0005493365. Die Papiere des Finanzdienstleisters zogen um mehr als 3,6 Prozent wegen eines erneut deutlich gestiegenen Geschäftsvolumens im ersten Halbjahr. Stark nachgefragt seien vor allem Immobilienfinanzierungen von Bestandsobjekten, hieß es vom Unternehmen.

Und auch Analystenstimmen sorgten für Aufmerksamkeit: Fraport DE0005773303 stiegen vorbörslich um 1,4 Prozent nach einer Kaufempfehlung der Investmentbank Jefferies. Analyst Graham Hunt begründete dies mit der Bewertung, denn das aktuelle Kursniveau liege nahe den Zwölfmonatstiefs. Adesso könnten nach einer Empfehlung durch Hauck Aufhäuser Investment Banking einen Blick wert sein.

@ dpa.de