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Nach US-Konjunkturdaten hat der Dax DE0008469008 am Donnerstag etwas nachgegeben.

10.10.2024 - 18:03:45

Frankfurt Schluss: Etwas schwächer nach US-Daten

Zum Xetra-Schluss verzeichnete der deutsche Leitindex einen Abschlag von 0,23 Prozent auf 19.210,90 Punkte. Zuvor hatte er mit 19.285 Zählern den höchsten Stand seit Anfang Oktober erreicht. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen sank am Donnerstag um 0,71 Prozent auf 26.745,79 Zähler.

In den Vereinigten Staaten hatte sich der Preisauftrieb im September weniger als erwartet abgeschwächt. Dem standen unerwartet deutlich gestiegene US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gegenüber. Die Unterstützung für die Börsen durch eine weiche Landung der amerikanischen Wirtschaft und anstehende Leitzinssenkungen habe aber Bestand, so die Einschätzung von Sören Hettler, Anlagestratege bei der DZ Bank.

In den USA notierten die wichtigsten Indizes wie der Dow Jones Industrial US2605661048, der S&P 500 US78378X1072 und der Nasdaq 100 US6311011026 zum europäischen Börsenschluss knapp im Minus, nachdem sie sich am Vortag wie der Dax fest präsentiert hatten. In den Blick rückt nun die Berichtssaison für das dritte Quartal, die in den USA am Freitag mit den ersten großen US-Banken wie JPMorgan US46625H1005 beginnt.

Moderate Verluste gab es am Donnerstag auch an den europäischen Börsen: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 gab um 0,25 Prozent auf 4970,34 Punkte nach. In Zürich und London schlossen die Leitindizes ebenfalls etwas schwächer.

Am Aktienmarkt waren angesichts einer Abschwächung des Hurrikans "Milton" an der Westküste Floridas Papiere europäischer Rückversicherer gefragt. Anleger setzten wohl aber auch darauf, dass die Schäden demnächst in den Prämienerneuerungen berücksichtigt werden. Die Titel von Munich Re DE0008430026 kletterten im Verlauf erstmals über die Marke von 500 Euro und schlossen etwas darunter mit einem Anstieg von 2,9 Prozent. Mit diesem Zuwachs gingen auch die Aktien der Hannover Rück DE0008402215 aus dem Handel.

Rüstungswerte standen hingegen unter Druck. Einen italienischen Medienbericht zu einem möglichen Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland an der jetzigen Frontlinie wies die ukrainische Staatsführung aber zurück. Rheinmetall DE0007030009 verloren 3,7 Prozent. Hensoldt DE000HAG0005 sanken um 3,3 Prozent. Die jüngst besonders gebeutelten Titel von Renk DE000RENK730 verbuchten einen weiteren Abschlag von 5,7 Prozent.

Die Aktien von Deutsche Telekom DE0005557508 erreichten den höchsten Stand seit 23 Jahren, am Ende des Tages gewannen sie 1,7 Prozent. Der Konzern will für das laufende Jahr eine höhere Dividende an seine Aktionäre auszahlen als gedacht und kündigte für 2025 Rückkäufe eigener Aktien von bis zu zwei Milliarden Euro an. Ferner vertrauen die Bonner auch in den kommenden Jahren auf ihre Tochter T-Mobile US US8725901040 als Gewinn- und Wachstumstreiber innerhalb des Konzerns.

Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) DE0008019001 zieht unter ihrem neuen Chef Kay Wolf Konsequenzen aus ihrem jüngsten Krisenjahr. Bis 2027 soll der Anteil der Büros im Kreditbestand deutlich sinken und die Finanzierung von Rechenzentren, Hotels und Wohnanlagen für Senioren ausgebaut werden. Zugleich kassierte Wolf das bisherige Mittelfrist-Gewinnziel seines Vorgängers Andreas Arndt. Der Aktienkurs sackte um 8,9 Prozent ab.

Der Euro EU0009652759 kostete nach dem Börsenschluss 1,0929 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0932 (Mittwoch: 1,0957) US-Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9147 (0,9126) Euro gekostet.

Am deutschen Anleihenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,21 Prozent am Vortag auf 2,25 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 fiel um 0,27 Prozent auf 126,10 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 stieg um 0,15 Prozent auf 133,42 Punkte./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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