Nach ihrer starken Erholung zu Wochenbeginn haben Europas Börsen am Mittwoch wieder den Rückwärtsgang eingelegt.
24.07.2024 - 18:48:16Europa Schluss: EuroStoxx gibt stark nach - Luxuswerte belasten
Unter Druck geriet vor allem der Luxussektor.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor 1,12 Prozent auf 4.861,87 Punkte. Der Pariser Cac 40 FR0003500008 büßte ebenfalls 1,12 Prozent ein und schloss bei 7.513,73 Punkten. Für den britischen FTSE 100 GB0001383545 ging es um 0,17 Prozent auf 8.153,69 Zähler nach unten. In Zürich gab der SMI CH0009980894 um 0,62 Prozent auf 12.203,17 Punkte nach.
Im Luxussektor hatte LVMH FR0000121014 die Anleger mit den aktuellen Geschäftszahlen enttäuscht und die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hatte mit einer negativen Kehrtwende in der Einstufung von Hugo Boss DE000A1PHFF7 für Aufsehen gesorgt.
Papiere von LVMH waren zwischenzeitlich mit 6,5 Prozent Minus fast an ihr Jahrestief vom Januar herabgerutscht, bevor sich die Verluste auf 4,7 Prozent verkleinerten. Damit waren die Anteilsscheine gleichwohl das Schlusslicht im EuroStoxx. Davor büßten die Aktien des Wettbewerbers Kering FR0000121485 4,5 Prozent ein.
Die Anteilsscheine von Hugo Boss DE000A1PHFF7 waren zu Handelsbeginn auf den tiefsten Stand seit drei Jahren abgesackt, bevor auch sie sich etwas erholten. Exane-Analyst Anthony Charchafji sprach mit Blick auf die jüngste Gewinnwarnung von Hugo Boss als Fortsetzung einer Serie von Enttäuschungen von einer "neuen Realität". Er drehte seine Einstufung von "Outperform" auf "Underperform" und rechnet insofern nun damit, dass sich die Aktien in den kommenden zwölf Monaten schlechter als der Sektor entwickeln werden.
Dazu passten auch die vorsichtigen Töne, die LVMH anschlug. Im aktuell kaum berechenbaren Umfeld werde sich die Gewinnerholung verzögern, kommentierte Zuzanna Pusz von der Bank UBS. Chiara Battistini von JPMorgan stellte enttäuscht fest, auch LVMH sei also "nicht immun".
Für ein positives Ausrufezeichen sorgte Santander ES0113900J37, die an der EuroStoxx-Spitze drei Prozent gewannen. Die spanische Großbank hatte im ersten Halbjahr von einem anhaltend guten Zinsgeschäft profitiert. Unter dem Strich verdiente das Geldhaus mehr als von Analysten im Schnitt erwartet.
Zudem konnte Easyjet GB00B7KR2P84 nach der Enttäuschung über Ryanair IE00BYTBXV33 zum Wochenstart am Mittwoch die Gemüter der Anleger im Luftfahrtsektor beruhigen. Anders als der irische Konkurrent profitierten die Briten zuletzt von der verstärkten Reiselust und verdienten im dritten Geschäftsquartal deutlich mehr. Die Anteilsscheine von Easyjet zogen ebenfalls um drei Prozent an.