Mischfutterproduktion 2023: Starker Abwärtstrend der Vorjahre vorerstabgefangen (FOTO)Bonn - EU-Vorhaben zur Nachhaltigkeit führen zu hohen bürokratischenHürdenIm Kalenderjahr 2023 produzierten deutsche Mischfutterbetriebe rund 21,7Millionen Tonnen Futter und damit rund 360.000 Tonnen weniger als im Vorjahr.Das entspricht einem Rückgang um rund 1,6 Prozent im Vergleich zum gleichenZeitpunkt des Vorjahres.
12.03.2024 - 11:37:22Deutscher Verband Tiernahrung e.V. (DVT) / Mischfutterproduktion 2023: ...
Mischfutterproduktion 2023: Starker Abwärtstrend der Vorjahre vorerstabgefangen (FOTO)Bonn (ots) - EU-Vorhaben zur Nachhaltigkeit führen zu hohen bürokratischenHürden
Im Kalenderjahr 2023 produzierten deutsche Mischfutterbetriebe rund 21,7Millionen Tonnen Futter und damit rund 360.000 Tonnen weniger als im Vorjahr.Das entspricht einem Rückgang um rund 1,6 Prozent im Vergleich zum gleichenZeitpunkt des Vorjahres. Diese Zahlen veröffentlichte der Deutsche VerbandTiernahrung e.V. (DVT) basierend auf den von der Bundesanstalt fürLandwirtschaft und Ernährung (BLE) erhobenen Daten bei seinerJahrespressekonferenz am Dienstag. "Nach den stark rückläufigenProduktionsmengen der Vorjahre konnte ein weiterer starker Abwärtstrend gestopptwerden", sagte DVT-Präsident Cord Schiplage. "Dennoch kann nur bedingt von einersich beruhigenden Lage gesprochen werden", so Schiplage ergänzend. So ist dieZahl der Mastschweine (-1,4 Prozent / 9,6 Millionen) weiter rückläufig, fälltnach dem drastischen Rückgang der November-Zählung im Vorjahr (-11,6 Prozent)aber geringer aus. Beim Futtervolumen ist im Schweinesegment ein Rückgang vonrund 500.000 Tonnen (-5,8 Prozent) auf 8,0 Millionen Tonnen zu konstatieren. Dieweiteren bedeutenden Marktsegmente Wiederkäuer und Geflügel verzeichnen leichteZuwächse bei den Futtermengen.*
Preis- und Wettbewerbsdruck steigt wieder: Umsatzzahlen rückläufig
Die Umsätze der insgesamt 276 deutschen Mischfutterhersteller (fünf weniger alsim Vorjahr) sanken im Kalenderjahr 2023 von rund 10,5 Milliarden Euro auf 9,4Milliarden Euro. "Nach dem Anstieg der Rohstoff- und Energiekosten und den damitverbundenen direkten Auswirkungen auf die Futtermittelpreise und den Umsatz imVorjahr führen der Preis- und Wettbewerbsdruck sowie die ausreichendeRohstoffverfügbarkeit auf dem Weltmarkt nun zu einem Umsatzrückgang", sagteSchiplage.
EU-Entwaldungsverordnung: Vielzahl an Regularien nicht praxisorientiert
Eine besondere Herausforderung sieht Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher derGeschäftsführung des DVT, derzeit in der Vielzahl von Regularien desGesetzgebers zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele. "Die Unternehmen sind aufdie Anforderungen zur Nachhaltigkeit gut vorbereitet", betonte Baaken. Erverwies dabei auf die Vorarbeiten zur Ermittlung der Umweltwirkungen: "Wirkönnen den ökologischen Fußabdruck für Futtermittel am Hoftor bereitstellen."
Bedenken rufe die schlecht vorbereitete EU-Entwaldungsverordnung hervor. DieEinzelheiten zur Rückverfolgung seien immer noch offen, teilweise nichtumsetzbar und müssten aus unerklärlichen Gründen auch nach dem Import imweiteren Verlauf ständig mitgeführt werden. Baaken relativierte zudem dieBedeutung des davon betroffenen Sojaschrots. Laut den statistischen Erhebungenist Sojaschrot mit einem durchschnittlichen Anteil von 11,7 Prozent imMischfutter enthalten, Tendenz fallend. 77 Prozent des in Deutschlandverwendeten Sojas in der Mischfutterherstellung stammen aus Regionen mitgeringem Entwaldungsrisiko. Die europäische Herkunft hat mit rund 15 Prozent desSojas zunehmend an Bedeutung gewonnen. "Das sind gute Voraussetzungen für dieSicherung nachhaltiger Fütterung. Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA", sagteDVT-Präsident Cord Schiplage.
Er plädierte für europaweit einheitliche Regelungen innerhalb derLebensmittelkette für Milch, Fleisch und Geflügel bei der Ermittlung desökologischen Fußabdrucks. Zudem könne der Product Environmental Footprint (PEF)mit seinen 16 Einzelwerten ein umfassendes und objektives Bild über dieUmweltwirkungen geben. Schiplage machte deutlich, dass die Futtermittel dieVersorgung mit hochwertigen Lebensmitteln sichern, Kreisläufe schließen sowieRessourcen und Umwelt schonen.
Über den DVT
Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) vertritt als unabhängigerWirtschaftsverband die Interessen der Unternehmen, die Futtermittel,Vormischungen und Zusatzstoffe für Nutz- und Heimtiere herstellen, lagern unddamit handeln.
*Weitere Wirtschaftszahlen aus der Futtermittelbranche finden Sie in einerseparaten Pressemitteilung (02/2024) und beim DVT.
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Deutscher Verband Tiernahrung e. V. (DVT)Fabian Preuss | Pressesprecher
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