Milliardenschwere Vergleiche wegen mangelhafter Ohrstöpsel und gefährlicher Ewigkeitschemikalien haben dem US-Mischkonzern 3M US88579Y1010 im abgelaufenen Jahr tiefrote Zahlen eingebrockt.
23.01.2024 - 14:19:18Mischkonzern 3M enttäuscht nach Verlustjahr mit Zielen für 2024 - Aktie sackt ab
Unter dem Strich stand ein Verlust von knapp 7 Milliarden US-Dollar (6,4 Mrd Euro) nach einem Gewinn von 5,8 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Dienstag in St. Paul mitteilte. Im vierten Quartal erzielte 3M zwar fast eine Milliarde Dollar Gewinn, und im neuen Jahr soll es auch abseits von Sonderbelastungen wieder besser laufen. Analysten hatten sich für 2024 jedoch mehr ausgerechnet. Für die 3M-Aktie ging es nach den Neuigkeiten im vorbörslichen US-Handel um mehr als fünf Prozent abwärts.
So erwartet 3M-Chef Mike Roman im neuen Jahr ohne die kritischen Ewigkeitschemikalien einen Umsatzanstieg um 0,25 bis 2,25 Prozent. Ohne den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen wäre das ein Plus von höchstens 2 Prozent - während Analysten im Schnitt 2,7 Prozent erwartet hatten. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn je Aktie soll dem Unternehmen zufolge auf 9,35 bis 9,75 Dollar steigen. Auch hier hatten Branchenexperten mit etwas mehr gerechnet. Im vergangenen Jahr hatte 3M hier 9,24 Dollar erzielt. Die milliardenschweren Vergleichszahlungen von zusammen fast 15 Milliarden Dollar vor Steuern und weitere Sonderbelastungen sind dabei herausgerechnet.
Zudem gleicht der für 2024 angepeilte Umsatzanstieg den Rückgang aus dem vergangenen Jahr nicht aus. Da war der Erlös des Konzerns um 4,5 Prozent auf knapp 32,7 Milliarden Dollar gesunken. 3M erklärte dies auch mit einer rückläufigen Nachfrage nach Schutzmasken sowie dem Rückzug aus Russland nach dem Angriffskrieg des Landes gegen die Ukraine. Rechnet man auch die Ewigkeitschemikalien heraus, lag der Jahresumsatz bei 31,4 Milliarden Dollar.