Konjunkturentwicklung Bauhauptgewerbe: Tiefbau stabil, Wohnungsbaustürzt weiter abBerlin - Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zuden Auftragseingängen im Bauhauptgewerbe Juli 2024 kommentiert Felix Pakleppa,Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:"Die zweigeteilte Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe setzt sich fort: ImHochbau, insbesondere im Wohnungsbau, fehlen seit Monaten Impulse.
25.09.2024 - 08:53:11ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe / Konjunkturentwicklung ...
Konjunkturentwicklung Bauhauptgewerbe: Tiefbau stabil, Wohnungsbaustürzt weiter abBerlin (ots) - Die heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zuden Auftragseingängen im Bauhauptgewerbe Juli 2024 kommentiert Felix Pakleppa,Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe:
"Die zweigeteilte Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe setzt sich fort: ImHochbau, insbesondere im Wohnungsbau, fehlen seit Monaten Impulse. Im Tiefbauhalten die Energie- und Mobilitätswende die Nachfrage am Laufen.
Bei der Umsatzentwicklung im Wohnungsbau trifft uns jetzt die seit über zweiJahren anhaltende Nachfrageschwäche hart. Monat für Monat sinken die Umsätzeimmer weiter. Im Juli haben wir zum Vorjahr wieder ca. 10 Prozent verloren.Insgesamt bedeutet das von Januar bis Juli bereits 1,7 Mrd. Euro weniger Umsatz(minus 12 Prozent).
Die aktuellen Daten bei den Baugenehmigungen führen diesen Trend fort. Alleinbis Juli wurden 32.500 Wohnungen weniger genehmigt als im Vorjahresmonat. Imgesamten Jahr 2023 hatten wir gegenüber 2022 fast 100.000 weniger Genehmigungen.Ein Blick auf die Order bestätigt den Einbruch, wo nicht einmal das niedrigeNiveau aus dem Vorjahr gehalten werden kann. Von Januar bis Juli gingen dieWohnungsbauaufträge im Vorjahresvergleich noch einmal um fast 6 Prozent zurück.
Es wird für die Unternehmen im Wohnungsbau immer schwieriger, ihre Kapazitätenzu halten. Da hilft auch kein Verweis auf die Umsetzung der Maßnahmen aus demKoalitionsvertrag. Nicht dieser ist hier Maßstab, sondern die Realität auf demWohnungsmarkt. Die von der Bundesregierung richtigerweise angestrebte Zahl von400.000 neuen Wohnungen pro Jahr wird in keinem Jahr dieser Legislaturperiodeannähernd in Sichtweite kommen. In diesem Jahr werden wir auch keine 300.000Wohnungen mehr fertigstellen können. Wenn wir hier die Kurve kriegen wollen,muss die Bundesregierung bei ihrer Förderpolitik von den ambitioniertenEnergieeffizienzstandards Abstand nehmen. Bauen muss wieder bezahlbar werden.Bauwillige brauchen eine belastbare Zinsstütze für den EH 55-Standard. Für dieBranche wichtig sind vereinfachte Anforderungen, wie sie der Gebäudetyp Everspricht, und ein 5-Jahres-Moratorium für kostensteigernde Normen.
Anders sieht es glücklicherweise im Tiefbau aus. Hier liegen die Order bis Julium sieben Prozent höher als im Vorjahr, im Wirtschaftstiefbau um gut 1,4 Mrd.Euro über dem Vorjahresniveau (+11 Prozent). Der Ausbau der Energienetze, desSchienennetzes und des schienengebundenen ÖPNV schlagen sich hier nieder. DieseProjekte sind nachhaltig angelegt. Wir werden hier in den nächsten Monatenweiter eine positive Umsatzentwicklung sehen.
Auch die Investitionen der öffentlichen Hand in den Tiefbau fallen höher aus alsim Vorjahr. Die Order liegen per Juli um 4,0 Prozent über dem Vorjahresniveau.Bis Juli liegen die Umsätze im Tiefbau insgesamt um gut zwei Milliarden Euroüber dem Vorjahresniveau (+12 Prozent)."
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes zur Konjunkturentwicklung in denBetrieben des Bauhauptgewerbes mit mehr als 20 Beschäftigten erreicht der Umsatzim Bauhauptgewerbe im Juli 10,7 Mrd. Euro (+4 Prozent), davon entfielen auf denHochbau 5,2 Mrd. Euro (-3,3 Prozent) und den Tiefbau ca. 5,5 Mrd. Euro (+12Prozent). Von Januar bis Juli erreichte der Umsatz im Bauhauptgewerbe ca. 59Mrd. Euro, was knapp unter dem Vorjahreswert liegt (-0,2 Prozent). Im Hochbauwurden ca. 30 Mrd. Euro umgesetzt (-7 Prozent), im Tiefbau ca. 29 Mrd. Euro (+8Prozent).
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