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Kolak: "EZB-Zinssenkung gerechtfertigt; Geldpolitik steht vorBalanceakt"Berlin - Die heutige Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), dieLeitzinsen zu senken, betrachtet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken undRaiffeisenbanken (BVR) angesichts der rückläufigen Inflation als gerechtfertigt;bei ihren künftigen Zinsentscheidungen sollte die Notenbank ihren vorsichtigenKurs aber beibehalten.

12.09.2024 - 14:33:16

BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken / ...

"Die Inflationsgefahren sind zwar spürbar zurückgegangen,aber noch lange nicht vom Tisch. Daher steht die Geldpolitik in den kommendenMonaten vor einem Balanceakt. Die Konjunktur im Euroraum bleibt auch aufgrundder hohen Leitzinsen angeschlagen und kann durch weitere Leitzinssenkungenpositive Impulse erhalten. Gleichzeitig muss verhindert werden, dass es zu einemerneuten Anstieg der Inflation kommt. Die EZB sollte daher weiterhin mit Umsichthandeln und den Leitzins nur allmählich und in Abhängigkeit der Datenlageabsenken", so BVR-Präsidentin Marija Kolak.

Die EZB hat den für die Geldmarktentwicklung ausschlaggebenden Einlagensatz um25 Basispunkte auf 3,50 Prozent gesenkt. Die anderen beiden Leitzinsen, denHaupt- und den Spitzenrefinanzierungssatz, senkte sie um stärkere 60 Basispunkteauf 3,65 Prozent beziehungsweise 3,90 Prozent. Die Verengung des Abstandeszwischen den verschiedenen Leitzinsen hatte die EZB bereits im März angekündigt.Sie stellt keine Veränderung des geldpolitischen Kurses dar und ist im Rahmender Geldmarktsteuerung schlüssig.

Die Inflationsrate im Euroraum ist im August 2024 von 2,6 Prozent auf 2,2Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken und damit nahe am mittelfristigenInflationsziel der Geldpolitik in Höhe von zwei Prozent. Während die gesunkenenEnergiepreise stark zum Rückgang der Inflation beigetragen haben, sei bei denvon Lohnentwicklungen geprägten Dienstleistungspreisen ein kräftiger Anstieg um4,2 Prozent zu beobachten, der Inflationsgefahren signalisiere, so der BVR. DasWirtschaftswachstum lag im Euroraum im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich beigeringen 0,6 Prozent. Die jüngsten Konjunkturindikatoren sprechen für eine nurverhaltene Erholung der Konjunktur im weiteren Jahresverlauf und im kommendenJahr.

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