KfW Research senkt Prognose für Wirtschaftswachstum 2025Frankfurt am Main -- Bruttoinlandsprodukt in Deutschland dürfte 2025 um 0,5 % wachsen - statt um 1,0 % wie bislang erwartet- Prognose für 2024 leicht angepasst auf jetzt -0,1 %- Erwartungen an privaten Konsum sinken, banger Blick in die USAKfW Research setzt die Prognose für das preisbereinigte Wachstum im laufendenJahr 2024 leicht nach unten auf jetzt -0,1 % (Vorprognose: +0,1 %).
22.11.2024 - 08:50:10KfW / KfW Research senkt Prognose für Wirtschaftswachstum 2025
KfW Research senkt Prognose für Wirtschaftswachstum 2025Frankfurt am Main (ots) -
- Bruttoinlandsprodukt in Deutschland dürfte 2025 um 0,5 % wachsen - statt um 1,0 % wie bislang erwartet- Prognose für 2024 leicht angepasst auf jetzt -0,1 %- Erwartungen an privaten Konsum sinken, banger Blick in die USA
KfW Research setzt die Prognose für das preisbereinigte Wachstum im laufendenJahr 2024 leicht nach unten auf jetzt -0,1 % (Vorprognose: +0,1 %). Die heutevom Statistischen Bundesamt gemeldete Wachstumsrate im dritten Quartalentspricht zwar in etwa den Erwartungen aus der Sommerprognose. Allerdings hatdas Statistische Bundesamt die Schrumpfung im zweiten Vierteljahr nach untenkorrigiert, was das Wachstum im Gesamtjahr 2024 schmälert.Die deutscheWirtschaft bleibt auch im kommenden Jahr in einem schwierigen Fahrwasser. Für2025 erwartet KfW Research nur noch ein Wachstum von 0,5 %. In derSommerprognose wurde noch mit einem Wachstum von 1,0 % gerechnet. "Nach einemmoderaten Erholungspfad im Winterhalbjahr 2024/2025 droht eine erneuteWellblechkonjunktur - also eine Situation, in der sich positive und negativeQuartalswachstumsraten abwechseln. Die gesamtwirtschaftlichenProduktionskapazitäten dürften somit auch im kommenden Jahr unterausgelastetbleiben", sagte Dr. Philipp Scheuermeyer, Konjunkturexperte bei KfW Research.
Einige Erklärungen zur BIP-Prognose für 2025:
- Die private Kaufkraft dürfte 2025 wegen eines nachlassenden Lohnwachstums mit einem geringeren Tempo zunehmen als 2024. Zudem entfällt der Beschäftigungsaufbau als Konjunkturstütze. Damit bleibt der private Konsum zwar der wichtigste Konjunkturtreiber, aber mit geringerer Zugkraft als bisher angenommen.- Eine geringe Kapazitätsauslastung in der Industrie, pessimistische Geschäftserwartungen und die von vielen Unternehmen beklagte Verschlechterung der Standortbedingungen belasten die Investitionstätigkeit der Unternehmen. Etwas Rückenwind für die Unternehmensinvestitionen und vor allem die Wohnungsbauinvestitionen kommt jedoch von der geldpolitischen Lockerung durch die Europäische Zentralbank. Auf Jahressicht dürften die Wohnungsbauinvestitionen somit wieder geringfügig steigen, die Unternehmensinvestitionen in etwa stagnieren.- Die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten bedeutet eine enorme politische wie wirtschaftliche Unsicherheit. Insbesondere die im Wahlkampf regelmäßig angekündigte Einführung von neuen Zöllen auf alle US-Importe würde der deutschen Wirtschaft schaden. Für die Konjunkturprognose von KfW-Research wird die Annahme getroffen, dass die neue US-Regierung schon zu Beginn ihrer Amtszeit ihre protektionistische Agenda vorantreibt, zunächst aber nur einen Teil der angedrohten Zollerhöhungen umsetzt und weitere Schritte als Drohpotential für Verhandlungen in der Hinterhand belässt. KfW Research rechnet für 2025 somit nur noch mit einem geringfügigen Wachstum der deutschen Exporte - während vor der US-Wahl noch ein signifikantes Wachstum aufgrund einer Belebung des globalen Warenhandels erwartet worden war.- "Mit den vorgezogenen Neuwahlen wird auch die Unsicherheit über die Politik in Deutschland bis zum Abschluss von Koalitionsverhandlungen hoch bleiben, zumal mindestens bis dahin nur eine vorläufige Haushaltsführung möglich ist. Chancen für ein höheres Wachstum als hier prognostiziert entstünden dagegen insbesondere bei einem deutlichen Rückgang der derzeit ungewöhnlich hohen Sparquote in Deutschland", sagte KfW-Konjunkturexperte Dr. Philipp Scheuermeyer.
Die Unsicherheit über die Einführung von US-Zöllen dämpft auch den Ausblick fürdie Eurozone. KfW Research reduziert daher die Prognose für das BIP-Wachstum derEurozone im kommenden Jahr auf plus 1,0 %, nach zuvor plus 1,3 % in derSommerprognose.
Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass ist abrufbar unter: KfW-Konjunkturkompass |KfW(https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/KfW-Research/KfW-Konjunkturkompass.html)
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