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KfW Research: Nachfolge-Monitoring Mittelstand - Rückzugsplanungen derUnternehmen nehmen Fahrt aufFrankfurt am Main - - In der kurzen Frist 2023 und 2024 insgesamt 224.000Mittelständler mit Nachfolgewunsch, bis Ende 2027 sind es insgesamt 626.000- 30 % der Unternehmerschaft sind aktuell älter als 60 Jahre, gleichzeitig sinktZahl Gründungsinteressierter seit Jahren- Schwierigkeiten bei der Nachfolgesuche dürften zunehmenDie Rückzugsplanungen mittelständischer Unternehmerinnen und Unternehmer inDeutschland nehmen Fahrt auf, wie das aktuelle Nachfolge-Monitoring Mittelstandvon KfW Research zeigt.

12.02.2024 - 09:03:14

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KfW Research: Nachfolge-Monitoring Mittelstand - Rückzugsplanungen derUnternehmen nehmen Fahrt aufFrankfurt am Main (ots) - - In der kurzen Frist 2023 und 2024 insgesamt 224.000Mittelständler mit Nachfolgewunsch, bis Ende 2027 sind es insgesamt 626.000

- 30 % der Unternehmerschaft sind aktuell älter als 60 Jahre, gleichzeitig sinktZahl Gründungsinteressierter seit Jahren

- Schwierigkeiten bei der Nachfolgesuche dürften zunehmen

Die Rückzugsplanungen mittelständischer Unternehmerinnen und Unternehmer inDeutschland nehmen Fahrt auf, wie das aktuelle Nachfolge-Monitoring Mittelstandvon KfW Research zeigt. Allein in der kurzen Frist bis zum Ende des laufendenJahres 2024 planen rund 224.000 Inhaber und Inhaberinnen im Mittelstand ihrenRückzug und streben dabei an, das Unternehmen in die Hände eines Nachfolgersoder einer Nachfolgerin zu legen (gemessen ab dem Erhebungszeitpunkt derBefragung im Frühjahr 2023). Das entspricht sechs Prozent aller 3,81 Millionenkleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland. Erfreulich ist, dass so vielenachfolgesuchende Unternehmen wie noch nie bereits weit vorangeschritten sind imNachfolgeprozess: 41 % (92.000) von ihnen haben die Nachfolgeregelung bereitsunter Dach und Fach. Weitere 31 % (69.000) befinden sich immerhin schon inVerhandlungen. Neben den kurzfristigen Nachfolgewünschen gibt es kleinereZuwächse auch bei den mittel- oder längerfristigen Nachfolgesuchen. Betrachtetman den Fünfjahreszeitraum von 2023 bis zum Ende des Jahres 2027, dann streben626.000 der insgesamt 3,81 mittelständischen Unternehmen in Deutschland eineNachfolge an. Im Durchschnitt stünden demnach bis inklusive 2027 rund 125.000Unternehmensnachfolgen jährlich an, sofern alle Inhabenden diese Plänetatsächlich auch aktiv verfolgen bzw. umsetzen.

Selbst bei aktivem Engagement gibt es zahlreiche Hürden, an denenNachfolgeprozesse stecken bleiben oder scheitern können. Die Unternehmen nennenhier selbst am häufigsten das Finden des geeigneten Nachfolgers (74 %), Einigungauf den Kaufpreis (30 %), Bürokratieaufwand (30 %), rechtliche Komplexität (28%) und Finanzierungsfragen (16 %).

Die aktuellen Zahlen des Nachfolge-Monitorings Mittelstand machen deutlich, dassmehr und mehr Unternehmerinnen und Unternehmer sich aktiv mit dem ThemaNachfolge auseinandersetzen. So stieg der Anteil von Unternehmerinnen undUnternehmer, die grundsätzlich eine Nachfolgeregelung anstreben, in denvergangenen sechs Jahren von 35 auf 41 %. Für einen strukturellen Aspekt ist daseine vergleichsweise starke Veränderung in relativ kurzer Zeit. Die absehbaredemografische Entwicklung legt nahe, dass Schwierigkeiten zunehmen werden,geeignete Nachfolgekandidaten zu finden: Die nachfolgenden Generationen sindaufgrund anhaltend niedriger Geburtenziffern zahlenmäßig kleiner, dasGründungsinteresse allgemein und die Anzahl potenzieller Gründerinnen undGründer seit vielen Jahren auf einem absteigenden Pfad.

"Die 'Nachfolgelücke' im Mittelstand wächst", sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib,Chefvolkswirtin der KfW. "Wir sprechen jetzt schon von rund 125.000 Unternehmen,die nach dem Wunsch der aktuellen Inhabergeneration übergeben werden sollen -und das jedes Jahr. Der demografische Wandel lässt die Zahl älterer Inhaber undInhaberinnen, die sich mit Nachfolgegedanken tragen, zunehmen. Bereits jetzt istjeder Dritte von ihnen mindestens 60 Jahre alt, das sind weit mehr als eineMillion. Gleichzeitig fehlen aber mögliche Nachfolger und Nachfolgerinnen, wasdie Hürden und Anforderungen für die Senior-Generation erhöht. Daher ist eserfreulich, dass der Planungsstand der derzeitigen Inhabenden zuletzt so gut warwie nie zuvor. Die Zahl der bereits geregelten Nachfolgen erreicht einenHöchststand", so Köhler-Geib.

Nicht jeder Inhaber sucht einen Nachfolger: Bis zum Ende des Jahres 2024 - einZeitraum für den die Einschätzungen als verlässlich gelten können - hegen rund 3% bzw. 97.000 aller Inhabenden im Mittelstand bewusst Stilllegungspläne,entweder als einzig denkbaren Weg oder zumindest als ernsthaft erwogene Option.Dieser Wert hat sich zum Vorjahr etwa halbiert.

Fragt man nach den Gründen, warum ein Unternehmen stillgelegt statt an einenNachfolger übergeben wird, so liegt das Fehlen eines Interessenten oder einerInteressentin innerhalb der Familie mit 63 % unter den Gründen weit vorn, miteinem Plus von 13 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonitoring. Im Gegensatzdazu steht der weiterhin ausgeprägte Wunsch der aktuellen Inhabergeneration, dieNachfolge innerhalb der Familie zu regeln. FamilieninterneUnternehmensnachfolgen sind nach wie vor die beliebteste Nachfolgevariante, 57 %der Altinhaber wünschen sich, das Unternehmen in die Hände einesFamilienangehörigen zu legen. Ein Verkauf des Unternehmens an Externe ist mit 43% weniger präferiert, ebenso wie die Nachfolge durch Beschäftigte desUnternehmens (28 %) oder einen Miteigentümer (21 %).

Das aktuelle KfW-Nachfolgemonitoring ist abrufbar unter: Fokus Volkswirtschaft (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Service/Download-Center/Konzernthemen/Research/Fokus-Volkswirtschaft/)

Zum Datenhintergrund:

Den Auswertungen des Nachfolge-Monitorings Mittelstand 2023 liegt dasKfW-Mittelstandspanel als zentrale Datenquelle zugrunde. DasKfW-Mittelstandspanel wird seit dem Jahr 2003 als Wiederholungsbefragung derkleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland durchgeführt.

Zur Grundgesamtheit des KfW-Mittelstandspanels gehören alle privaten Unternehmensämtlicher Wirtschaftszweige, deren Umsatz die Grenze von 500 Mio. EUR pro Jahrnicht übersteigt. Mit einer Datenbasis von bis zu 15.000 Unternehmen pro Jahrstellt das KfW-Mittelstandspanel die einzige repräsentative Erhebung imdeutschen Mittelstand und damit die wichtigste Datenquelle fürmittelstandsrelevante Fragestellungen dar. Durch die Repräsentativität fürsämtliche mittelständische Unternehmen aller Größenklassen und Branchen inDeutschland bietet das KfW-Mittelstandspanel die Möglichkeit, Hochrechnungenauch für Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten durchzuführen.Das KfW-Mittelstandspanel steht auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlernim Rahmen von Forschungskooperationen zur Verfügung.

Durchgeführt wird die Befragung von der GfK GmbH, im Auftrag der KfWBankengruppe. Wissenschaftlich beraten wurde das Projekt vom Zentrum fürEuropäische Wirtschafs-forschung (ZEW) in Mannheim. Der Befragungszeitraum derHauptbefragung der 21. Welle des KfW-Mittelstandspanels lief vom 06.02.2023 biszum 16.06.2023. In der 21. Welle haben sich 11.328 mittelständische Unternehmenbeteiligt.

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 FrankfurtKommunikation (KOM), Christine Volk,Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,E-Mail: mailto:Christine.Volk@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de

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