Finanzierung/Investitionen, Produktion/Absatz

Immobilienverkäufe und eine Gesellschaftsgründung spülen Deutschlands größtem Wohnimmobilienkonzern Vonovia DE000A1ML7J1 eine Milliardensumme in die Kassen.

03.10.2024 - 09:54:26

Vonovia verschafft sich frisches Geld

Insgesamt rechnet der Vorstand mit frischen Geldern in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro, wie der Dax DE0008469008-Konzern mitteilte. Der Zufluss wird spätestens in der ersten Jahreshälfte 2025 erwartet. An der Börse zeigte sich am Donnerstag ein unterschiedliches Bild: Während Papiere der Tochter Deutsche Wohnen DE000A0HN5C6 um 3,1 Prozent gewann, notierte die Vonovia-Aktie knapp ein Prozent niedriger.

Seit dem Jahresbeginn hat der Kurs von Vonovia um fast 17 Prozent zugelegt. Seit einem Jahr blicken Aktionäre auf ein Plus von mehr als 50 Prozent. Wer aber vor drei Jahren Aktien erworben hatte, muss sich mit einem Rückgang von knapp einem Fünftel arrangieren.

Wie Vonovia weiter am Vorabend in Bochum mitteilte, summiert sich der Liquiditätszufluss seit Jahresbeginn auf gut 3,3 Milliarden Euro. Bis zum Ende des Jahres will der Immobilienkonzern rund vier Milliarden einsammeln - so viel wie ein Jahr zuvor.

Elf Entwicklungsprojekte gehen dabei für eine halbe Milliarde Euro an einen neuen Fonds. Dieser soll sich um den Erwerb und die Verwaltung von Entwicklungsprojekten in Metropolregionen kümmern. Für gut 300 Millionen Euro verkauft die Tochter Deutsche Wohnen DE000A0HN5C6 27 Pflegeeinrichtungen, die zum Großteil im Großraum Berlin liegen.

Neben den Immobilienveräußerungen kündigte Vonovia an, mit dem Investor Apollo US03762U1051 eine Gesellschaft zu gründen. Diese solle dann über 20 Prozent der Anteile der Tochter Deutsche Wohnen verfügen.

Jefferies-Analyst Pierre-Emmanuel Clouard geht davon aus, dass Vonovia damit einer Steuerlast infolge des Beherrschungsvertrags im vergangenen Monat ausweichen möchte. Der Branchenkenner zeigte sich überrascht von dem Vorhaben: Konzernchef Rolf Buch habe ihm zufolge zur Präsentation der Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres klargemacht, dass er ein weiteres Gemeinschaftsunternehmen mit Apollo nicht anstrebe. Zudem dürfte der Deal den operativen Gewinn (FFO) belasten.

Aktien von Deutsche Wohnen profitierten am Donnerstag aber mit Kursgewinnen von der Nachricht.

@ dpa.de