(Im ersten Absatz wurde nach einer Klarstellung von Levi Strauss der Anteil betroffener Mitarbeiter präzisiert.
26.01.2024 - 22:14:44KORREKTUR: Levi Strauss streicht Jobs nach Gewinneinbruch
Im dritten Absatz wurde der Aktienkurs aktualisiert.)
SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Der Jeans-Spezialist Levi Strauss greift nach einem Gewinneinbruch zum Stellenabbau. Zwischen 10 und 15 Prozent der Beschäftigten in der Verwaltung sollen gehen, wie der Konzern nach US-Börsenschluss am Donnerstag in San Francisco mitteilte. In Verwaltungsfunktionen arbeite rund ein Viertel der Belegschaft, stellte ein Sprecher am Freitag klar. Levi Strauss hatte zum Ablauf des vergangenen Geschäftsjahres Ende November rund 19 100 Mitarbeiter weltweit.
Der Abbau soll helfen, die Kosten im laufenden Geschäftsjahr um 100 Millionen Dollar zu senken. Die Jahresprognose des Managements für Umsatz und Gewinn blieb dennoch hinter den Erwartungen der Börse zurück.
In dem am 26. November abgelaufenen Geschäftsjahr blieb der Umsatz mit 6,2 Milliarden US-Dollar (rund 5,7 Mrd Euro) praktisch auf dem Niveau des Vorjahres. Der Nettogewinn brach jedoch um 57 Prozent auf 250 Millionen US-Dollar ein. Die Levi-Strauss-Aktie legte am Freitag um mehr als ein Prozent zu.
Mit einer sogenannten Produktivitätsinitiative will Levi Strauss Betriebsabläufe vereinfachen und Kosten senken. Der Umbau mit den Stellenstreichungen werde im ersten Geschäftsquartal mit Sonderkosten von 110 Millionen bis 120 Millionen Dollar zu Buche schlagen, hieß es. Das Sparprogramm soll an die zwei Jahre dauern.
Die künftige Konzernchefin Michelle Gass begründete die vorsichtige Prognose für das neue Jahr mit der Unsicherheit und den Schwankungen im Großhandelsgeschäft. Die Managerin übernimmt den Chefposten am 29. Januar.
Der Absatz neuer Produkte wie Jeansröcke und -kleider stieg zwar im vierten Quartal um mehr als die Hälfte. Der Großhandelsumsatz ging allerdings insgesamt um zwei Prozent zurück. Levi Strauss will nach eigenen Angaben weniger auf Einzelhändler im Niedrigpreissegment setzen. Stattdessen soll der Anteil des Direktvertriebs in den nächsten fünf bis sechs Jahren auf 55 Prozent wachsen.