Haushalt: NGOs kritisieren Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeitund humanitären HilfeBerlin - Massive Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit undhumanitären Hilfe sind in Zeiten multipler weltweiter Krisen nicht akzeptabel.Zehn NGOs kritisieren die heute vom Bundestag beschlossenen Haushaltskürzungenfür das Jahr 2024, die das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeitund Entwicklung (BMZ) und das Auswärtige Amt (AA) besonders hart treffen.Es ist beschlossen: Der BMZ-Etat sinkt 2024 auf 11,22 Milliarden Euro, das sind940 Millionen Euro weniger im Vergleich zum Vorjahr.
02.02.2024 - 13:01:21Save the Children Deutschland e.V. / Haushalt: NGOs kritisieren ...
Haushalt: NGOs kritisieren Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeitund humanitären HilfeBerlin (ots) - Massive Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit undhumanitären Hilfe sind in Zeiten multipler weltweiter Krisen nicht akzeptabel.Zehn NGOs kritisieren die heute vom Bundestag beschlossenen Haushaltskürzungenfür das Jahr 2024, die das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeitund Entwicklung (BMZ) und das Auswärtige Amt (AA) besonders hart treffen.
Es ist beschlossen: Der BMZ-Etat sinkt 2024 auf 11,22 Milliarden Euro, das sind940 Millionen Euro weniger im Vergleich zum Vorjahr. Besonders einschneidend isthier die Kürzung für die Krisenbewältigung (Übergangshilfe), die um 200Millionen Euro gesenkt wird. Die humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt wird umrund 500 Millionen Euro auf 2,23 Milliarden Euro gekürzt. Diese Kürzungen stehenim Widerspruch zu der im Koalitionsvertrag eingegangenen Verpflichtung,mindestens 0,7 Prozent der Wirtschaftskraft in die Entwicklungszusammenarbeit zuinvestieren. Damit hat sich die Ampel-Koalition von dem Vorhaben verabschiedet,die Ausgaben für Krisenprävention, humanitäre Hilfe undEntwicklungszusammenarbeit im gleichen Verhältnis wie die Ausgaben fürVerteidigung zu erhöhen.
Die Kürzungen für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit bedeuten fürMillionen Menschen weltweit, insbesondere in Krisenregionen, eine dramatischeVerschlechterung ihrer Lebensgrundlage. Nach UN-Angaben (https://eur05.safelinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Fwww.unocha.org%2Fpublications%2Freport%2Fworld%2Fglobal-humanitarian-overview-2024-enarfrsp&data=05%7C02%7Cpresse%40savethechildren.de%7Cef2f2f4bc7db4c9f74b508dc23e3bfd6%7C7e675e17e6ed49b38fb77005366df847%7C0%7C0%7C638424708310002757%7CUnknown%7CTWFpbGZsb3d8eyJWIjoiMC4wLjAwMDAiLCJQIjoiV2luMzIiLCJBTiI6Ik1haWwiLCJXVCI6Mn0%3D%7C0%7C%7C%7C&sdata=XZKAeA3LtHr748MRYIqqTsUjzwBI%2FKEnEqgHn1R9pws%3D&reserved=0) werden dieses Jahr knapp 300Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Diese Zahl hat sichzwischen 2014 und 2023 vervierfacht.Hinter Zahlen und Statistiken stehenindividuelle Schicksale und Menschen, deren Leben oft durch extreme Gefahren,anhaltende Unsicherheit und ein hohes Maß an Armut beeinflusst wird.Insbesondere Mädchen und Frauen sowie andere vulnerable Gruppen sind besondersstark von Krisen und somit den Kürzungen betroffen.
In einem gemeinsamen Appell an die Bundesregierung fordern zehn humanitäre undentwicklungspolitische Organisationen eine ausreichende und stabile Finanzierungfür humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit weltweit:
"Wir schlagen Alarm: Obwohl der Bedarf für humanitäre Hilfe weltweit auf eineRekordhöhe von fast 300 Millionen Menschen gestiegen ist, beschließt dieBundesregierung drastische Einsparungen. Diese Kürzungen werden DeutschlandsFähigkeit, auf aktuelle und neu auftretende globale Krisen zu reagieren,erheblich einschränken. Die Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit und derhumanitären Hilfe sind ein Einknicken der Ampel-Koalition. Das ist nicht nurkurzsichtig, sondern strategisch unklug. Das Ziel, 0,7 Prozent der deutschenWirtschaftskraft in die Entwicklungszusammenarbeit zu investieren, muss auch inKrisenzeiten eingehalten werden. Finanzielle Kürzungen werden humanitäreHilfsorganisationen und Entwicklungsorganisationen daran hindern, einenwirksamen und nachhaltigen Beitrag zur Bewältigung der vielfältigen globalenHerausforderungen, wie den Klimawandel und den Anstieg an bewaffnetenKonflikten, zu leisten. Solidarität ist kein nice to have, sondern eineNotwendigkeit."
Unterzeichnenden Organisationen:
- Aktion gegen den Hunger, Vassilios Saroglou, mailto:presse@aktiongegendenhunger.de- Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Nicole Langenbach, mailto:presse@dsw.org- Global Citizen , Caroline Head, mailto:media@globalcitizen.org- International Rescue Committee (IRC) Deutschland , Alexandra Janecek, mailto:presse@rescue.org- NRC Deutschland , Martin Suvatne, mailto:presse@nrc-hilft.de- ONE Deutschland , Scherwin Saedi, mailto:scherwin.saedi@one.org- Oxfam Deutschland e.V. , Sandra Dworack, mailto:sdworack@oxfam.de- Plan International Deutschland , Sascha Balasko, mailto:presse@plan.de- Save the Children , Silke Zorn, mailto:presse@savethechildren.de- terre des hommes , Christian Ramm mailto:presse@tdh.de
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin undKinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland undÖsterreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größteunabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Savethe Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen.Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund undsicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seitüber 100 Jahren.
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.Pressestelle -Silke ZornTel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 -232Mail: mailto:silke.zorn@savethechildren.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/106106/5705902OTS: Save the Children Deutschland e.V.