Ergebnisse, Produktion/Absatz

Für den Mainzer Pharmazulieferer Schott Pharma DE000A3ENQ51 hat das neue Geschäftsjahr 2024 / 25 mit Umsatz- und Ergebniseinbußen begonnen.

13.02.2025 - 11:38:33

Hohe Kosten sorgen für schwächeren Jahresstart bei Schott Pharma

Dabei verfehlte das Unternehmen die Erwartungen von Analysten. Hohe Anlaufkosten belasteten, aber auch ein schwächerer Produktmix im Vergleich zum Vorjahr und negative Wechselkurseffekte, wie das MDax DE0008467416DE0008467416-Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das Management bestätigte gleichwohl den Ausblick. Dabei setzt die Führungsspitze um Konzernchef Andreas Reise auf einen Aufschwung im zweiten Halbjahr. Die Aktie rutschte auf die Nachrichten ab.

"Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2024 haben wir einen etwas langsameren Start in das Jahr 2025 erwartet", sagte Finanzchefin Almuth Steinkühler. Allerdings: "Die zusätzlichen Kapazitäten bei Glasspritzen und sterilen Karpulen in Kombination mit bereits geschlossenen Verträgen werden die Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte vorantreiben."

Die Anleger zeigten sich unversöhnlich: Das Papier verlor 2,8 Prozent und war damit einer der schwächsten Werte im Mittelwerteindex MDax. UBS CH0244767585-Analyst Olivier Calvet bemängelte, das operative Ergebnis (Ebit) liege um 5 Prozent unter der Konsensschätzung und das Ergebnis je Aktie um 7 Prozent.

Im vergangenen Mai war die Aktie nach einer Gewinnwarnung kräftig eingebrochen, von dem Kurssturz hat sie sich bis dato nicht erholt, im Gegenteil. Mit zuletzt 23,46 Euro notiert das Papier mittlerweile 13 Prozent unter dem Ausgabepreis von 27 Euro zum Börsengang im September 2023.

Schott Pharma ist eine Tochter des Mainzer Spezialglasherstellers Schott. Der Pharmazulieferer produziert unter anderem Produkte zur Aufbewahrung und Verabreichung injizierbarer Arzneien wie etwa Ampullen, Fläschchen, Karpulen sowie Glas- und Polymerspritzen.

Dabei setzt Schott Pharma unter anderem stark auf den aktuellen Hype um Gewichtshemmer, sogenannte GLP-1-Medikamente, wie sie von dem dänischen Hersteller Novo Nordisk DK0060534915 und Lilly aus den USA kommen. Daneben zählt Konzernchef Andreas Reisse aktuell auch biologisch hergestellte Medikamente und Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) sowie die Verlagerung von intravenöser zu subkutaner Verabreichung von Medikamenten als langfristige Wachstumstreiber für das Mainzer Unternehmen.

Diese vergleichsweise lukrativen Bereiche, die Schott Pharma zu den High Value Solutions (HVS) zählt, entwickelten sich - weiterhin "hervorragend", betonte Manager Reisse der Mitteilung zufolge. "Wir treiben sie durch weitere langfristige Verträge und Projekte aktiv voran."

Zuletzt baute Schott Pharma auch seine Kapazitäten kräftig aus. Speziell für die Adipositasmedikamente (GLP1) entstand in Ungarn eine Produktionsstätte für vorfüllbare Glasspritzen. Neue Kapazitäten baut das Unternehmen zudem im deutschen Müllheim und in St. Gallen in der Schweiz auf. Eine neue Produktionsstätte in Serbien soll bis zum Ende des Jahres in Betrieb gehen.

Diese Kosten lasteten im ersten Quartal deutlich auf dem Gewinn. Nach einem Gewinnsprung noch im vergangenen Geschäftsjahr brach das Ergebnis in den drei Monaten bis Ende Dezember ein: So ging das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) Jahresvergleich um ein Fünftel auf 58 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich sank der Gewinn auf knapp 29 Millionen Euro, nach 44,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Der Erlös kam derweil im Quartal mit minus einem Prozent auf 230 Millionen Euro knapp unter dem Vorjahr heraus, währungsbereinigt hätte sich gar ein Plus von vier Prozent ergeben. Der Anteil der High Value Solutions wuchs unterdessen auf 55 Prozent - mittelfristig soll er früheren Angaben zufolge auf mehr als 60 Prozent des Umsatzes steigen.

Der nun bestätigten Prognose zufolge soll in den vollen zwölf Geschäftsmonaten bis Ende September 2025 der Umsatz währungsbereinigt im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Die Ebitda-Marge soll auf dem Niveau des Vorjahreswerts (26,9 Prozent) herauskommen. Im ersten Viertel hatte die Marge bei 25,1 Prozent gelegen, nach 31,3 Prozent vor einem Jahr.

@ dpa.de

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