Europas wichtigste Börsen haben nach dem starken Vormonat am ersten Handelstag im Dezember weitere Kursgewinne erzielt.
01.12.2023 - 18:38:39Europa Schluss: EuroStoxx erreicht Viermonatshoch
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 schloss am Freitag 0,82 Prozent höher mit 4418,51 Punkten und erreichte damit den höchsten Stand seit Anfang August. Auf Wochensicht schaffte er damit ein Plus von einem Prozent. Für den französischen Cac 40 FR0003500008 ging es am Freitag um 0,48 Prozent auf 7346,15 Zähler bergauf. Der britische FTSE 100 GB0001383545 gewann 1,01 Prozent auf 7529,35 Punkte - er profitierte von der Stärke der schwer gewichteten Bergbauwerte.
Die jüngsten Inflationsentwicklungen in den USA und der Eurozone halten die Anleger auch im Dezember bei guter Laune, gehen sie doch mittlerweile schon für das Frühjahr 2024 von ersten Zinssenkungen aus. Dass US-Notenbankchef Jerome Powell signalisierte, falls nötig die Geldpolitik weiter zu straffen, und Hoffnungen auf niedrigere Zinsen als verfrüht bezeichnete, ähnelte früheren Aussagen und konnte die Märkte nicht schrecken.
Aus Branchensicht gab es in Europa vor dem Wochenende nur Gewinner. Die stärksten Kursaufschläge schafften Bergbauaktien, deren Subindex EU0009658624 im marktbreiten Stoxx Europe 600 EU0009658202 um 4,2 Prozent nach oben schnellte. Seit Jahresbeginn ist der konjunktursensible Sektor angesichts der Erwartung einer Wirtschaftsabschwächung aber immer noch größter Verlierer. Die Schweizer Bank UBS stufte die Aktien von Antofagasta GB0000456144 und Anglo American GB00B1XZS820 am Freitag hoch und rät nun zum Kauf, was diese um 6,2 beziehungsweise sieben Prozent steigen ließ.
Die Papiere von ASML NL0010273215 eroberten mit plus 2,3 Prozent die EuroStoxx-Spitze. Am Donnerstag hatten die Titel des Chipausrüsters nach dem angekündigten Chefwechsel noch nachgegeben.
Mit plus 4,9 Prozent zählte Signify NL0011821392 zu den größeren Gewinnern in Amsterdam. Der Anbieter von Lichtsystemen verkündete Umstrukturierungs- und Kostensenkungspläne. Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan zeigte sich von deren Umfang und dem frühen Zeitpunkt der Bekanntgabe positiv überrascht.
Am wenigsten gefragt waren vor dem Wochenende hingegen Papiere von Lebensmittel- und Getränkeherstellern EU0009658749, die im bisherigen Jahresverlauf ebenfalls zu den wenigen Verlierern zählen.
In Paris büßten Societe Generale FR0000130809 in einem guten Branchenumfeld 0,8 Prozent ein. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte in einem Jahresausblick eine im Branchenvergleich seltene Verkaufsempfehlung für die Banktitel ausgesprochen.
Swiss Re CH0126881561 schlossen in Zürich 4,8 Prozent im Minus. Anlässlich eines Investorentags veröffentlichte der Rückversicherer Gewinnziele für das kommende Jahr. Am Markt hieß es, einige Analysten hätten sich jedoch eine noch höhere Vorgabe gewünscht.