Europas wichtigste Aktienmärkte haben den Handel am Freitag ohne klare Richtung beendet, die Woche jedoch im Plus abgeschlossen.
22.03.2024 - 18:30:20Europa Schluss: Uneinheitliches Ende einer guten Börsenwoche
Die Anleger hätten nach den jüngsten Rekordhochs überwiegend vorsichtig agiert, hieß es. Geprägt war die gute Börsenwoche von neuem Zinsoptimismus. Nachdem die US-Notenbank am Mittwoch drei Zinssenkungen in diesem Jahr angedeutet hatte, signalisierte die Bank of England am Donnerstag, dass die britische Wirtschaft auf eine mögliche Zinssenkung zusteuert. Zudem kündigte die Schweizer Nationalbank eine überraschende Zinssenkung an.
Der EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor letztlich 0,42 Prozent auf 5031,15 Punkte, verbuchte für die abgelaufene Woche jedoch einen Gewinn von rund einem Prozent. Der französische Leitindex Cac 40 FR0003500008 fiel am Freitag um 0,34 Prozent auf 8151,92 Zähler. Dagegen ging es für den britischen Leitindex FTSE 100 GB0001383545 um 0,61 Prozent auf 7930,92 Punkte nach oben.
Begründet wurde die Aufwärtsbewegung auf der Insel mit erfreulichen Konjunkturdaten. So hatten die britischen Einzelhandelsumsätze im Februar im Vormonatsvergleich überraschend stagniert, während ein Rückgang erwartet worden war.
Aus Branchensicht wurden Aktien aus dem Reise- und Freizeitsektor sowie Technologiewerte am stärksten verkauft. Ganz oben in der Anlegergunst standen Versorger- und Immobilientitel.
Unter den Einzelwerten verteuerten sich die Anteilsscheine von Santander ES0113900J37 am Tag der Hauptversammlung um 2,1 Prozent. Die Aussagen des Vorstands auf dem Aktionärstreffen ließen auf einen guten Jahresstart der spanischen Großbank schließen, schrieb UBS CH0244767585-Analyst Ignacio Cerezo.
Größte Verlierer im EuroStoxx waren die Luxusgüterwerte Kering FR0000121485 und LVMH FR0000121014 mit Abgaben von 3,6 beziehungsweise 2,3 Prozent. Bei LVMH belastete die Nachricht, dass der stellvertretende Konzernchef Antonio Belloni im Zuge des Umbaus des Top-Managements das Unternehmen nach mehr als 23 Jahren Zusammenarbeit mit LVMH-Chef Bernard Arnault verlassen wird. Die RBC-Analysten glauben zudem, dass das Wachstum im ersten Quartal gedämpft sein wird.
Die Aktien von JD Sports GB00BM8Q5M07 sackten um 6,3 Prozent ab und waren damit Tagesverlierer im FTSE-100-Index. Die Anleger verschreckte der schwache Ausblick des US-Konkurrenten Nike US6541061031. An der Index-Spitze schnellten die Anteilsscheine der Phoenix Group GB00BGXQNP29 um 8,4 Prozent in die Höhe. Der Versicherer hatte mit seiner Liquiditätsausstattung positiv überrascht.