Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag den Rückwärtsgang eingelegt.
09.04.2024 - 18:44:14Europa Schluss: Verluste vor US-Inflationsdaten
Angesichts der am Mittwoch anstehenden US-Verbraucherpreise mieden Marktteilnehmer Risiken, was zu klaren Abgaben führte. Zudem steht einen Tag später die Europäische Zentralbank mit ihrer Zinsentscheidung im Fokus. Zwar wird eine erste Senkung nicht vor Juni erwartet, doch jedwedes geldpolitische Signal der Notenbanker dürfte genau bewertet werden.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 schloss mit einem Minus von 1,09 Prozent auf 4990,90 Punkte. Der französische Cac 40 FR0003500008 fiel um 0,86 Prozent auf 8049,17 Zähler. Der britische FTSE 100 GB0001383545 hielt sich dagegen recht stabil mit minus 0,11 Prozent auf 7934,79 Punkte.
Den US-Inflationsdaten kommt besondere Bedeutung zu, da sie Aufschluss über den weiteren Kurs der Geldpolitik geben könnten. Dabei überwiegt jedoch das Enttäuschungspotenzial, denn egal, wie die Inflationsdaten aus den USA ausfallen werden: größere Zinssenkungsfantasien dürften sie nach den Worten von Marktstratege Jürgen Molnar von Broker Robomarkets nicht zurückbringen. Das Risiko einer Korrektur an den Börsen ist ihm zufolge somit gestiegen.
Stärkster Sektor war die Rohstoffbranche, die vom starken Kupferpreis profitierte. Zudem stieg der Goldpreis erneut auf ein Rekordhoch. Die schwächsten Sektoren waren die Baustoff-, die Industrie- und die Versicherungsbranche.
Aktien aus der Chipindustrie profitierten von einem Bericht der "DigiTimes". Diesem zufolge will der US-Chipkonzern Micron US5951121038 die Preise für bestimmte Speicherchips stark anheben. Obendrein, so hieß es in der Zeitung, bauten Samsung KR7005930003 und SK Hynix KR7000660001 ihre Produktion für Speicherchips (Dram) aus. Infineon DE0006231004 legten als Spitzenwert im EuroStoxx um 3,8 Prozent zu und in Paris gewannen STMicro NL0000226223 1,3 Prozent. Ams-Osram AT0000A18XM4 stiegen in Zürich um 1,5 Prozent.
Die Aktien von Alstom FR0010220475 rückten in Paris um 7,0 Prozent vor. Analyst Andre Kukhnin von der Großbank UBS ist mit Blick auf die am 8. Mai anstehenden Geschäftsjahreszahlen des Zugbauers zuversichtlich und erwartet zudem Aussagen über einen deutlich positiven Barmittelzufluss für das neue Geschäftsjahr.
Roche CH0012032048 gewannen als Spitzenwert im SMI CH0009980894 0,9 Prozent. Das Investmenthaus Kepler Cheuvreux ist inzwischen optimistischer für den Pharmawert gestimmt und sprach eine Kaufempfehlung aus. Analyst David Evans verwies dafür auf erhebliches Potenzial durch die Wirkstoffkandidaten von Roche gegen Alzheimer und zur Gewichtsreduzierung.
In Österreich ging es für die Papiere von OMV AT0000743059AT0000743059 um 2,7 Prozent abwärts. Der teilstaatliche Öl-, Gas- und Chemiekonzern förderte im ersten Quartal weniger Öl und Gas als im Jahr zuvor. Dabei wird die Produktion in Russland schon seit März 2022 nicht mehr berücksichtigt.