Europas Börsen haben am Montag nach einem schwachen Start im Plus geschlossen.
08.01.2024 - 18:28:27Europa Schluss: Märkte ins Plus gedreht
Der Minustrend der Vorwoche setzte sich am Vormittag zunächst fort, im Verlauf wurde die Stimmung aber besser. Während ein Kursrutsch bei Boeing US0970231058 den US-Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 bremste, wurden die Airbus NL0000235190-Aktien hierzulande zur Stütze. Boeing litten in New York unter einem erneuten Flugzeug-Zwischenfall.
Am Ende gewann der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 0,49 Prozent auf 4485,48 Punkte. Für den französischen Cac 40 FR0003500008 ging es um 0,40 Prozent auf 7450,24 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 GB0001383545 legte gebremst von fallenden Ölwerten nur um 0,06 Prozent auf 7694,19 Zähler zu.
Michael Hewson vom Broker CMC Markets attestierte den europäischen Märkten einen "vorsichtig positiven Wochenstart". Generell hieß es aber am Markt, vor der am Donnerstag anstehenden Veröffentlichung von US-Inflationsdaten sowie der anlaufenden US-Berichtssaison fehle es aktuell an Kurstreibern für eine deutlichere Erholung. Der EuroStoxx hat seit Jahresbeginn 0,8 Prozent verloren, weil die Erwartungen an baldige Zinssenkungen von den Anlegern zuletzt wieder gedämpft waren.
Im europäischen Branchenvergleich gab es am Montag nur zwei Verlierer, darunter vor allem die Aktien von Öl- und Gaskonzernen. Deren Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 EU0009658202 sackte um 2,7 Prozent ab. Hier belasteten die rückläufigen Ölpreise, nachdem der wichtige Produzent Saudi-Arabien die offiziellen Verkaufspreise für alle Regionen gesenkt hatte.
Unter den Einzelwerten traf dies einige Aktien relativ hart: Titel von Eni IT0003132476 und Totalenergies FR0000120271 waren im Eurostoxx mit Abgaben von bis zu 3,1 Prozent die schlechtesten Werte. BP GB0007980591 und Shell GB00BP6MXD84 büßten in London ebenfalls bis zu 3,1 Prozent ein. Nutznießer waren dagegen die Aktien von Fluggesellschaften weil sinkende Ölpreise deren Treibstoffkosten senken können. So zogen Aktien von Air France-KLM FR0000031122 um 2,4 Prozent an.
Vergleichsweise gut hielten sich zu Wochenbeginn die Aktien von Technologieunternehmen EU0009658921, die damit am Tropf der US-Börsen hingen. Nach einem relativ schwachen Jahresauftakt zogen die Kurse an der New Yorker Nasdaq zu Wochenbeginn wieder an. Vor allem Chip- und IT-Aktien waren dort gefragt. Die Infineon DE0006231004-Aktien wurden letztlich mit plus zwei Prozent zu einem der besten EuroStoxx-Werte.
Zu einer Stütze wurde in Europa der Flugzeugbauer Airbus NL0000235190, dessen Aktien sich mit Kursgewinnen von 2,5 Prozent an die Index-Spitze setzten. Der US-Konkurrent Boeing US0970231058 kam mit einem gefährlichen Zwischenfall wieder einmal negativ in die Schlagzeilen. Nach dem Abriss eines Kabinenteils während eines Fluges verhängte die US-Luftfahrtbehörde FAA ein vorübergehendes Startverbot für mehr als 170 Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max. Bei Boeing bedingte dies einen Kursrutsch.
Die Aktien des Energieunternehmens Drax GB00B1VNSX38 gewannen neuneinhalb Prozent. Einem Medienbericht zufolge könnte die britische Regierung kommende Woche einem Milliardenprojekt des Unternehmens zustimmen.
Bei ASML NL0010273215 konnten sich die Anleger über ein Plus von 1,4 Prozent auf 653,40 Euro freuen. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux empfahl die Aktien zum Kauf mit einem Kursziel, das auf 770 Euro erhöht wurde. Der Chipindustrie-Ausrüster sei gut aufgestellt, um vom zu erwartenden Branchenaufschwung mit dem Aufbau neuer Fertigungsstätten sowie vom Thema Künstliche Intelligenz zu profitieren, schrieb Analyst Ruben Devos.