Europas Aktienmärkte haben am Freitag zum US-Börsenauftakt Schwung bekommen und mit Gewinnen geschlossen.
11.10.2024 - 18:51:14Europa Schluss: Quartalszahlen aus US-Finanzsektor geben Auftrieb
Der Start in die Berichtssaison der weltgrößten Volkswirtschaft, mit Quartalsberichten aus der US-Finanzbranche war vielversprechend.
Der EuroStoxx 50 EU0009658145 ging mit einem Aufschlag von 0,68 Prozent auf 5003,92 Punkte aus dem Handel. Das Wochenplus des Eurozonen-Leitindex beläuft sich damit auf ein Prozent.
Außerhalb des Euroraumes ging es ebenfalls nach oben: Der schweizerische SMI CH0009980894 stieg am Freitag um 0,63 Prozent auf 12.154,19 Zähler. In Großbritannien gelang dem FTSE 100 GB0001383545 ebenfalls der Sprung in positives Terrain. Er legte um 0,19 Prozent auf 8.253,65 Zähler zu.
Neben den Quartalszahlen werde am Wochenende wohl auch erneut mit Spannung auf China geschaut, erinnerte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Dort nämlich könnte ein weiteres Konjunkturpaket in Höhe von rund 300 Milliarden Dollar verabschiedet werden. "Die wichtigsten europäischen Unternehmen sind darauf angewiesen, dass die Regierung in Peking Maßnahmen ergreift, die die Verbrauchernachfrage im Land ankurbeln."
Mit Blick auf die Branchen an diesem Freitag legten alle bis auf den Telekomsektor zu. Vor allem die Aktien der Telecom Italia IT0003497168 zeigten sich schwach mit minus 4,6 Prozent. Zudem sackten die Papiere des Satellitenbetreibers SES LU0088087324 aus Luxemburg 7,4 Prozent ab auf ein Rekordtief.
Im Banksektor stiegen nach den starken Zahlen von JPMorgan US46625H1005, Wells Fargo US9497461015 und Blackrock die Papiere der Deutschen Bank DE0005140008 und ING NL0011821202 um 1,0 Prozent zu. In der Schweiz gewannen UBS CH0244767585 0,9 Prozent und die Aktien der spanischen BBVA ES0113211835 0,6 Prozent. Alle drei US-Unternehmen hatten mit ihren Quartalsberichten die Erwartungen übertroffen, auch wenn Erträge und Gewinne etwas unter den Vorjahreswerten lagen.
Neuigkeiten kamen von Sanofi FR0000120578. Der französische Pharmakonzern hat einen möglichen Partner für sein Geschäft mit verschreibungsfreien Arzneien gefunden. Die Investmentgesellschaft Clayton Dubilier & Rice (CD&R) könnte einen kontrollierenden Anteil von 50 Prozent an der Sparte erwerben. Beide Seiten hätten Gespräche über den Einstieg von CD&R bei der Sanofi-Sparte mit dem Namen Opella gestartet, hieß es. Opella bietet rezeptfreie Medikamente, Vitaminprodukte, Mineralstoffe und andere Nahrungsergänzungsmittel an. Sanofi FR0000120578 verloren 0,5 Prozent, hatten aber auch erst im September ein Rekordhoch erreicht.
Insidern zufolge war für die gesamte Sparte ein Kaufpreis von etwa 15 Milliarden US-Dollar (16,4 Milliarden Euro) im Gespräch. Dies hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag berichtet und sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen berufen. Experten hatten zu einem früheren Zeitpunkt sogar 19 Milliarden Euro für möglich gehalten. Die Pläne für eine Abspaltung von Opella waren schon länger bekannt.
Unter den kleineren Werten zogen TomTom NL0000387058 um knapp 6 Prozent an. Die Zahlen des niederländischen Herstellers von Navigationssystemen waren nach Ansicht von Analysten zwar nur durchwachsen ausgefallen, doch angesichts der Kursschwäche seit April genügt dies für Gewinne.