Europas Aktienmärkte haben am Dienstag weitere Verluste verzeichnet.
16.07.2024 - 18:40:40Europa Schluss: Weitere Verluste - Zahlen und ZEW enttäuschen
Neben enttäuschenden Geschäftszahlen aus dem Versicherungs- und Rohstoffsektor belasteten die schwachen ZEW-Konjunkturerwartungen aus Deutschland. Doch immerhin setzten sich die wichtigsten Indizes nach der Handelseröffnung in New York von ihren Tagestiefs etwas ab.
Zum Schluss verlor der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 0,71 Prozent auf 4.947,83 Punkte. Der Pariser Cac 40 FR0003500008 sank um 0,69 Prozent auf 7.580,03 Punkte. Für den britischen FTSE 100 GB0001383545 ging es um 0,22 Prozent auf 8.164.90 Punkte nach unten. Der Swiss Market Index (SMI) CH0009980894 sank um 0,15 Prozent auf 12.260,93 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen der Finanzexperten in Deutschland trübten sich im Juli erstmals seit einem Jahr ein, wie das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW belegte. Der Rückgang fiel zwar schwächer aus als von Volkswirten prognostiziert. "Die Luft ist raus - das ist die Botschaft", bilanzierte aber Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank
Am Ende der europäischen Branchenübersicht EU0009658202 lagen am Dienstag die Rohstoffwerte EU0009658624. Neben dem Bergbaukonzern Rio Tinto GB0007188757, dessen Produktionsausblick enttäuschte, standen vor allem Stahlwerte unter Druck. Analyst Dominic O'Kane von der US-Bank JPMorgan stellte die Anleger in seinem Ausblick auf die Berichtssaison insbesondere auf schwache Unternehmensziele ein. ArcelorMittal LU1598757687 büßten daraufhin 2,5 Prozent ein.
Auch Versicherer EU0009658822 schwächelten. Eine Gewinnwarnung des französischen Rückversicherers Scor FR0010411983 verschreckte die Anleger. Der Aktienkurs brach um ein Viertel ein und erreichte zeitweise den tiefsten Stand seit Ende 2022.
Ebenfalls schwach entwickelten sich die Autowerte EU0009658681. Marktexperte Andreas Lipkow verwies auf die möglichen Auswirkungen eines Wahlsieges von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump: "Die ohnehin geplagten Autounternehmen werden es zukünftig noch schwerer haben". Nordamerika gilt nach China als zweitwichtigster Absatzmarkt für die europäischen Hersteller.
Nach den Hiobsbotschaften aus Europas Luxusgüterbranche am Vortag gab es nun einen Lichtblick. Der Umsatz des Schmuck- und Uhrenkonzerns Richemont CH0210483332 blieb in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2024/25 trotz der trägen chinesischen Konjunktur stabil. Die Aktien legten in Zürich um fast 1 Prozent zu.