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EU-Deal für Trump: Unternehmen sehen Energie, Militär und Handel alsSchlüsselKöln -- Frank Liebold: "Europa muss in wirtschaftspolitischen Fragen entschieden vorgehen."- Atradius-Umfrage: Drei Viertel der Unternehmen rechnen mit spürbaren wirtschaftlichen Folgen der US-EntscheidungenWhiskey, Jeans und Harley-Davidson-Motorräder - ab April treten die zuvorausgesetzten Gegenzölle auf amerikanische Produkte wieder in Kraft.

17.03.2025 - 10:02:16

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EU-Deal für Trump: Unternehmen sehen Energie, Militär und Handel alsSchlüsselKöln (ots) -

- Frank Liebold: "Europa muss in wirtschaftspolitischen Fragen entschieden vorgehen."- Atradius-Umfrage: Drei Viertel der Unternehmen rechnen mit spürbaren wirtschaftlichen Folgen der US-Entscheidungen

Whiskey, Jeans und Harley-Davidson-Motorräder - ab April treten die zuvorausgesetzten Gegenzölle auf amerikanische Produkte wieder in Kraft. Damitreagiert die EU schnell auf die verhängten US-Zölle auf europäische Stahl- undAluminiumimporte. Im April soll zudem über weitere Zölle verhandelt werden. "DieEU und Deutschland müssen jetzt entschieden vorgehen, um sich dieVerhandlungsmacht zu wirtschaftspolitischen Fragen sichern zu können", sagtFrank Liebold, Country Manager Deutschland beim internationalenKreditversicherer Atradius. Eine aktuelle Umfrage des Kreditversicherers zeigtklare Prioritäten: Die Erhöhung von Energieimporten aus den USA, verstärktemilitärische Zusammenarbeit und strategische Handelsabkommen könnten weiterezentrale Elemente eines Deals mit Trump sein.

US-Präsident Donald Trump inszeniert sich immer wieder als Dealmaker, zuletztüber ein potenzielles Tauschgeschäft mit der Ukraine und ein Sonderabkommen mitMexiko. Jetzt nimmt er durch die verhängten Importzölle Europa ins Visier unddie EU reagiert prompt mit Gegenzöllen. Die jüngste Atradius-Umfrage unter mehrals 450 deutschen Unternehmen bestätigt: Eine deutliche Mehrheit der deutschenUnternehmen sehen strategische Einfuhrzölle auf US-Waren weiterhin als einprobates Mittel an, um die USA zu Verhandlungen zu drängen. "Um einseitigeVorteile zu vermeiden, sollte jedoch ein ausgewogenes globales Handelsabkommenangestrebt werden", betont Frank Liebold. Zusätzlich könnte die EU durchgezielte Investitionen in den USA Anreize für eine verstärkte wirtschaftlicheKooperation schaffen. Der Aufbau gemeinsamer Fertigungskooperationen,insbesondere in den Bereichen Automotive und Maschinenbau, könnteHandelskonflikte entschärfen.

Auch in der Erhöhung der Energieimporte aus den USA, insbesondere von Flüssiggas(LNG), Öl und Wasserstoff, sieht der Großteil der befragten Unternehmen einenzentralen Hebel, um Trump an den Verhandlungstisch zu bringen. "Europa hättedadurch die Möglichkeit, die Energieversorgung zu sichern, günstiger zugestalten und die Abhängigkeit von anderen Lieferanten zu reduzieren", erklärtFrank Liebold. Darüber hinaus plädieren die Unternehmen für höhereVerteidigungsausgaben der EU-Staaten sowie den verstärkten Kauf vonUS-Rüstungsgütern für eine stärkere sicherheitspolitische Kooperation mit denUSA.

Die wirtschaftspolitischen Ansätze der Trump-Administration stoßen bei deutschenUnternehmen auf gemischte Reaktionen. Während rund 52 Prozent der Befragten sichfür eine ähnliche protektionistische Strategie in Deutschland und der EUaussprechen, lehnen 48 Prozent dies ab. "Die Unternehmen wünschen sich mehrSicherheit seitens der Politik wie bezahlbare Energiekosten,Steuererleichterungen und einen Abbau der Bürokratie", erläutert Frank Liebold.Wirtschaftliche Alleingänge der EU oder sogar singuläre Vorstöße einzelnerLänder innerhalb der EU, sehen rund die Hälfte der befragten Unternehmen in derheutigen globalen Wirtschaft als nicht zielführend und nachhaltig an. Auf dieFrage, wie sie die ersten wirtschaftspolitischen Entscheidungen Trumpsbeurteilen, antworteten rund 76,43 Prozent, sie seien wie erwartet gewesen,während 16,08 Prozent sie als schlecht einstuften.

Wirtschaftliche Folgen für deutsche Unternehmen

Am stärksten befürchten die befragten Unternehmen, dass es aufgrund derUS-Politik zu steigenden Kosten kommt. Knapp 40 Prozent erwarten große, aberbeherrschbare bis existenzielle Folgen für das eigene Geschäft. Ebenfalls mitgroßen, aber beherrschbaren bis existenziellen Einschnitten rechnen 32 Prozentder Unternehmen in Bezug auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit sowie den Umsatzund Gewinn. "Die Unsicherheit hinsichtlich der US-Wirtschaftspolitik unter Trumpist hoch. Die EU muss strategische Angebote machen, um wirtschaftliche Nachteilefür die eigenen Unternehmen zu vermeiden", mahnt Frank Liebold. Auch der Abbauvon Stellen und ein Nachlassen der Auftragslage sowie ein Absatzrückgang werdenals mögliche Konsequenzen genannt.

Für die im Januar dieses Jahres durchgeführte Umfrage wurden mehr als 450Unternehmen unter anderem aus den Branchen Automotive, Bau und Baumaterial,Chemie, Dienstleistungen, Elektronik, Finanzen, IT/Software, Konsumgüter,Landwirtschaft, Lebensmittel, Maschinenbau, Metall, Papier, Textil sowieTransport befragt. Der Umsatz der Unternehmen liegt zwischen weniger als fünfMillionen und mehr als einer Milliarde Euro. Die Zahl der Beschäftigten liegtbei den befragten Unternehmen zwischen unter 100 und mehr als 1.500.

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