Eine kräftige Erholung der europäischen Technologiebranche hat am Mittwoch den Aktienmärkten Europas Auftrieb gegeben.
31.07.2024 - 18:44:44Europa Schluss: Techbranche führt Erholung an - Panne in Schweiz
Auslöser war die am Vortag gestartete Erholungsrally der US-Technologiebörse Nasdaq.
Vor der im späteren Tagesverlauf anstehenden Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed samt der Kommentare zur erwarteten Zinsentwicklung stieg der EuroStoxx 50 EU0009658145 um 0,66 Prozent auf 4.872,94 Punkte. Im Juli steht für den Leitindex der Euroregion damit ein Verlust von 0,4 Prozent zu Buche.
Der britische FTSE 100 GB0001383545 kletterte am Mittwoch um 1,13 Prozent auf 8.367,98 Punkte nach oben. Der schweizerische Leitindex SMI CH0009980894 schloss mit einem Plus von 0,29 Prozent auf 12.317,44 Punkte. Wegen einer technischen Panne war der Handel an der Börse in Zürich für mehrere Stunden ausgesetzt worden. Betroffen von der Störung war auch die zum schweizerischen Börsenbetreiber SIX gehörende spanische Börse BME ES0115056139, wobei dort der Handel jedoch nicht ausgesetzt worden war.
Quartalszahlen, die mehrheitlich gut ankamen, setzten bei Einzelwerten Akzente. Enttäuschungen durch das "Magnificent 7"-Mitglied Microsoft US5949181045-wurde dabei von positiven Neuigkeiten aus dem Halbleiterbereich überlagert. Microsoft hatte zwar bei Umsatz und Gewinn die Markterwartungen übertroffen, doch wuchs das Cloud-Geschäft langsamer als erwartet. Angesichts der Milliarden-Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) macht das so manchen Investor nervös.
Hoffnungsvolle Signale für das China-Geschäft von Zulieferern der Chipindustrie wie ASML NL0010273215 sowie starke Geschäftszahlen von Samsung KR7005930003 oder auch AMD US0079031078 sorgten für gute Stimmung. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte berichtet, dass die USA Halbleiterausrüster aus den Niederlanden, Japan und Südkorea von einer nächsten Runde von Exportbeschränkungen nach China ausnehmen wollen. Dies ließ die Aktie des Technologieschwergewichts ASML an der EuroStoxx-Spitze um 5,6 Prozent steigen.
Unter den Nahrungsmittelherstellern glänzten Danone FR0000120644 mit einem Plus von 2,2 Prozent nach Halbjahreszahlen. Die Analysten von JPMorgan sprachen von einem robusten Wachstum. Auf bereinigter Basis hätten operativer Gewinn (Ebit) und Gewinn je Aktie die Erwartungen übertroffen.
Gefragt waren auch Airbus NL0000235190 nach Zahlen. Analystin Chloe Lemarie von Jefferies bezeichnete den operativen Gewinn - vor allem in der Zivilflugzeugsparte - als besser als erwartet. Die Jahresziele seien nun einfacher zu erreichen, lobte zudem Barclays-Analystin Milene Kerner. Airbus zogen um 4,8 Prozent an. Die Aktien des Triebwerksbauers Safran FR0000073272 büßten dagegen 0,9 Prozent ein. Die Analysten von JPMorgan bemängelten, dass der Ausblick trotz guter Zahlen unverändert geblieben sei.
Schneider Electric FR0000121972, eines der Schwergewichte im Sektor der Industriewerte, überzeugte unterdessen mit einer soliden Margenentwicklung und einem angehobenen Ausblick. Für die Papiere ging es um 3,1 Prozent nach oben.
Der niederländische Informationsdienstleister Wolters Kluwer NL0000395903, der ebenfalls im EuroStoxx zu finden ist, legte im ersten Geschäftsquartal dank eines Wachstums in allen Regionen bei Umsatz und Ergebnis deutlich zu. Das reichte aber nicht aus, um den Kurs weiter nach oben zu treiben. Die Aktie, die erst am Vortag ein Rekordhoch erreicht hatte, verlor 1,6 Prozent.
Just Eat Takeaway NL0012015705 erholten sich nach erfreulichen Zahlen und stiegen in den Niederlanden um 8,5 Prozent. Mehr Einnahmen durch Gebühren und Kosteneinsparungen verhalfen der Lieferando-Mutter zu einem überraschend großen Gewinnsprung im ersten Halbjahr.