Ergebnisse, Produktion/Absatz

Eine hohe Nachfrage vor allem nach seinen Medikamenten gegen Krebs und seltene Krankheiten sorgt beim Pharmakonzern Astrazeneca GB0009895292 für wachsenden Optimismus.

12.11.2024 - 11:29:41

Astrazeneca hebt Jahresziele erneut - Milliardeninvestition in den USA

Vorstandschef Pascal Soriot hob am Dienstag zur Zahlenvorlage ein weiteres Mal die Jahresziele an. "Unser Unternehmen hat den Weg auf seinem starken Wachstumspfad in den ersten neun Monaten fortgesetzt", sagte der Konzernlenker in Cambridge. Im dritten Quartal fielen Umsatz und Gewinn des Arzneimittelherstellers besser aus als von Analysten erwartet. Zudem kündigte der Konzern Milliardeninvestitionen in den Vereinigten Staaten an. Die zuletzt stark unter Druck stehende Aktie legte kurz nach Handelsstart zu, die Euphorie legte sich aber schnell.

Nach einem anfänglichen Kursplus von bis zu drei Prozent lag das Papier zuletzt wieder mit rund einem Prozent im Minus. Damit wurde die jüngste Talfahrt nur kurz unterbrochen. In den vergangenen drei Monaten hatte das Papier rund ein Fünftel an Wert eingebüßt, denn auf dem Kurs lastete ein Betrugs- und Korruptionsskandal in China. Berichten zufolge wird unter anderem wegen des Vorwurfs von Versicherungsbetrug und Medikamentenschmuggel gegen zahlreiche Mitarbeitende ermittelt. Auch der China-Chef wurde verhaftet.

Soriot erklärte zur Zahlenvorlage, Astrazeneca nehme die Angelegenheiten in China sehr ernst. "Falls nötig, werden wir mit den Behörden vollumfänglich zusammenarbeiten." China ist der weltweit zweitgrößte Pharmamarkt und daher auch für Astrazeneca immens wichtig. Den größten Teil seiner Umsätze aber macht der Konzern in den USA - dort stockt der britische Konzern nun seine Investitionspläne milliardenschwer auf.

Bis Ende 2026 sollen insgesamt 3,5 Milliarden US-Dollar (knapp 3,3 Mrd Euro) in den Ausbau der Forschungs- und Produktionsaktivitäten fließen. Zwei Milliarden davon seien neu eingeplant, mehr als 1.000 neue Jobs in den USA sollen geschaffen werden. So ist unter anderem in Cambridge im US-Staat Massachusetts ein Forschungscenter geplant. Zudem sollen Herstellungsstätten in Maryland, Texas und an der West- und Ostküste entstehen, unter anderem für Biologika und Zelltherapien.

Im dritten Quartal konnte der Konzern den Umsatz im Vorjahresvergleich mit 18 Prozent deutlich auf knapp 13,6 Milliarden US-Dollar ankurbeln, währungsbereinigt lag das Plus noch drei Prozentpunkte höher. Der größte Kassenschlager des Konzerns, das Krebsmedikament Tagrisso brachte fast 1,7 Milliarden Dollar ein.

Nach Steuern verdiente Astrazeneca mit gut 1,4 Milliarden Dollar vier Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (bereinigtes EPS) kletterte um ein Fünftel auf 2,08 Dollar, bei stabilen Umrechnungskursen hätte das Plus 27 Prozent betragen.

Diese Kennziffer ebenso wie der Erlös sollen nun der neuen Prognose zufolge im Gesamtjahr 2024 zu konstanten Wechselkursen im hohen Zehnprozentbereich zulegen. Zuletzt hatte Astrazeneca noch im Juli die Jahresziele für Umsatz und bereinigtes EPS angehoben und dabei ein währungsbereinigtes Plus mit einem mittleren Zehnprozentwert anvisiert.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Flughafen Frankfurt erwartet eine Million Passagiere Der Frankfurter Flughafen rechnet über Weihnachten mit rund einer Million Passagieren. (Boerse, 22.12.2024 - 15:16) weiterlesen...

Werke im Umbruch und weniger Jobs: Wie es bei Volkswagen weitergeht Bei Europas größtem Autobauer brechen nun Zeiten des Sparens an: Volkswagen DE0007664039 will in der Krise der Autoindustrie Zehntausende Jobs abbauen und Hunderttausende Autos weniger im Jahr herstellen. (Boerse, 22.12.2024 - 14:59) weiterlesen...

BSW fordert Mieterhöhungsstopp bis 2030 Das von Sahra Wagenknecht geführte BSW will bei der Bundestagswahl mit der Forderung nach einem Einfrieren der Mieten in bestimmten Regionen bis zum Jahr 2030 punkten. (Boerse, 22.12.2024 - 14:49) weiterlesen...

Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben Die Krise der Autobranche hinterlässt Spuren bei Europas größtem Autobauer: Volkswagen DE0007664039 will künftig mit gut 35.000 Beschäftigten weniger auskommen und über 700.000 Autos im Jahr weniger produzieren. (Boerse, 21.12.2024 - 10:05) weiterlesen...

Volkswagen-Werke bleiben - 35.000 Stellen fallen bei VW weg HANNOVER/BERLIN - Einigung nach mehr als 70 Stunden: Volkswagen DE0007664039 und die IG Metall haben sich kurz vor Weihnachten im monatelangen Tarifkonflikt auf einen umfangreichen Sparplan geeinigt. (Boerse, 20.12.2024 - 21:23) weiterlesen...

VW will bis 2030 mehr als 35.000 Stellen abbauen HANNOVER/BERLIN - Volkswagen DE0007664039 will bis 2030 mehr als 35.000 Stellen streichen. (Boerse, 20.12.2024 - 19:50) weiterlesen...