Die Wirtschaft in den Bundesländern im III.
27.02.2024 - 09:06:25APA WIFO: Regionale Konjunktur schwächt sich weiter ab. Quartal 2023Wien (APA-ots) - Der regionale Konjunkturbericht des WIFO für den Herbst 2023 zeichnet ein gemischtes Bild der Wirtschaftslage in den österreichischen Bundesländern.
Die Wirtschaft in den Bundesländern im III. Quartal 2023
Wien (APA-ots) - Der regionale Konjunkturbericht des WIFO für den Herbst 2023 zeichnet ein gemischtes Bild der Wirtschaftslage in den österreichischen Bundesländern. Insbesondere die Sachgütererzeugung verzeichnete in fast allen Bundesländern deutliche Rückgänge, während der Tourismus in Wien und Niederösterreich weiterhin von Nachholeffekten profitiert.
Zwtl.: Schwache Entwicklung der Sachgüterproduktion prägt regionale Konjunktur
Im III. Quartal 2023 ist der nominelle abgesetzte Produktionswert laut Konjunkturerhebung in Österreich neuerlich um 4,2% gegenüber der Vorjahresperiode gesunken. Alle Bundesländer weisen negative Wachstumsraten auf, wobei die Bandbreite zwischen 9,6% in Kärnten und 0,3% in Salzburg liegt. Auf sektoraler Ebene kommen die stärksten negativen Impulse aus der Holz- und Papierindustrie sowie der Metallerzeugung und bearbeitung. Der WIFO-Konjunkturtest, der auch die Einschätzungen der Unternehmen der Sachgütererzeugung zur Geschäftslage abfragt, zeigt noch keine Erholungstendenzen: Einige Indikatoren verharren in der Nähe der pessimistischen Werte, die auch auf dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie beobachtet wurden.
Zwtl.: Weitere Eintrübung in der Baukonjunktur
Nach bereits spürbaren Einbußen im 1. Halbjahr 2023 trübte sich die Baukonjunktur in Österreich im III. Quartal mit einem Rückgang der Bauinvestitionen um 5,2% gegenüber dem Vorjahr weiter ein. Besonders deutlich zeigt sich dies im Wohnbau, der maßgeblich zur aktuellen Wachstumsschwäche beiträgt. Für das Gesamtjahr 2023 ist damit eine markante Rezession in der österreichischen Bauwirtschaft praktisch unausweichlich.
Zwtl.: Tourismusnachfrage in der Sommersaison 2023 so hoch wie nie zuvor
Trotz der aktuellen Eintrübung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Österreich sowie diverser geopolitischer Unsicherheiten bleibt die touristische Nachfrage robust. In den Sommermonaten Mai bis Oktober 2023 erreicht die touristische Nachfrage sowohl bei den Ankünften (25,7 Mio.) als auch bei den Nächtigungen (80,9 Mio.) neue Rekordwerte. Steigende Preise für touristische Produkte und Dienstleistungen wirken sich jedoch auf das Urlaubsverhalten aus. Wie bereits im Sommer 2023 zu beobachten, könnte es auch im Winter 2023/24 zu einer stärkeren Verlagerung der Nachfrage in die (günstigere) Nebensaison sowie zu einer Reduktion der Reisedauer und der Nebenausgaben kommen.
Zwtl.: Lage auf den regionalen Arbeitsmärkten wird angespannter
Die angespannte Konjunkturlage spiegelt sich auch in den aktuellen Daten zu den regionalen Arbeitsmärkten wider (regionale Arbeitsmarktdaten liegen bereits für das IV. Quartal 2023 vor). Die Wachstumsrate der unselbständig aktiven Beschäftigung schwächte sich im Jahresverlauf sukzessive ab, lag aber im IV. Quartal 2023 noch bei +0,7% (+1,2% im Gesamtjahr 2023). Die stärksten Wachstumsimpulse gingen im IV. Quartal 2023 von den öffentlichen Dienstleistungen aus. Unter den Bundesländern verzeichnete Wien - wie bereits seit dem II. Quartal 2023 - das stärkste Wachstum der unselbständig Beschäftigten (+1,4%). Auch in Tirol und Salzburg waren die Zuwachsraten überdurchschnittlich. Dies verdeutlicht die Resilienz des Arbeitsmarktes, der jedoch nicht vor einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in allen Bundesländern (außer Kärnten) und allen demografischen Gruppen verschont bleibt. Besonders auffällig ist der Rückgang der offenen Stellen. Die höchste Nachfrage (Arbeitslose je offene Stelle) ist in Wien zu verzeichnen, die Westregion (Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg) bleibt hier im Vergleich zum Rest Österreichs begünstigt.
Abbildung 1: Regionale Konjunkturindikatoren - auf der [WIFO-Website] (https://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/71432)
Rückfragehinweis: Rückfragen bitte am Dienstag, dem 27. Februar 2024, zwischen 9:00 und 12:00 Uhr an Philipp Piribauer, PhD, Tel. (1) 798 26 01 - 494, philipp.piribauer@wifo.ac.at
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