Die Wiener Börse ist am Montag in einem tiefroten internationalen Umfeld ebenfalls mit deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen.
05.08.2024 - 18:15:53Aktien Wien Schluss: Verluste - Weltweit sorgen Rezessionsängste für Minus
Der ATX AT0000999982 sackte um satte 2,37 Prozent auf 3.443,70 Punkte ab. Das war der vierte Verlusttag in Folge.
Eingeläutet wurde der Handelstag von massiven Abschlägen an der Tokioter Börse, wo der japanische Leitindex Nikkei JP9010C00002AT0000999982 um 12,40 Prozent eingebrochen war. Marktbeobachter sprachen von einem "Schwarzen Montag", der an die späten 80er-Jahre erinnern ließ.
Begründet wurden die Abgaben am Markt unter anderem von dem sich stark erhärteten japanischen Yen, der dem exportorientierten Naturell des Nikkei nicht bekam. Denn eine festere Landeswährung belastet die aus dem Ausland zurückgeführten Unternehmensumsätze.
Hintergrund der aufgewerteten Währung waren wiederum die US-Konjunkturdaten vom Freitag. So ließ der monatlich veröffentlichte Arbeitsmarktbericht Sorgen um eine mögliche Rezession in den Vereinigten Staaten hochkommen. Manche Experten diskutierten bereits eine außerplanmäßige "Notfall-Zinssenkung" der Federal Reserve vor dem Septembertermin.
Andererseits hatten Sorgen aus der Techbranche in den USA ebenfalls belastet. So kämpft der weltbekannte KI-Konzern Nvidia US67066G1040, dessen Aktien zuletzt die Rally im Techsektor angeführt hatten, mit Designmängeln. Die Einführung eines neuen Chips wurde aus diesem Grund verschoben. Aber auch massive Verluste bei Intel US4581401001-Aktien US4581401001 brachten Gegenwind.
Zu Wochenbeginn veröffentlichte Konjunkturdaten konnten die Aktienmärkte indes nicht aus der Bredouille reißen. Die Stimmung im US-Dienstleistungssektor hellte sich im Juli zwar unerwartet deutlich auf, als klares Kaufsignal dürfte dies nicht gewertet worden sein.
Mit Blick auf die österreichischen Aktienwerte wurden annähernd alle Werte von der Negativstimmung erfasst. Die wichtigen Bankenbluechips gaben einhellig nach: Der Titel der Erste Group AT0000652011 verlor 2,1 Prozent - hier könnte eine Kurszielerhöhung der Deutschen Bank von 52 auf 54 Euro gestützt haben. Das Kursziel lautete weiter auf "Buy".
Für Bawag AT0000BAWAG2 und Raiffeisen Bank International AT0000606306 (RBI) ging es um deutlichere 2,7 beziehungsweise 3,6 Prozent hinab. Dass die Raiffeisen ihr Russland-Geschäft indes weiter einschränkte, blieb weitgehend impulslos.
Stärkere Abgaben verbuchten überdies die Anteile der Lenzing, die um 4,9 Prozent tiefer schlossen. Verbund AT0000746409 sanken um 4,4 Prozent. Telekom Austria AT0000720008 und Schoeller-Bleckmann AT0000946652 verloren jeweils 4,2 Prozent.
Einzige Gewinner im ATX waren die Aktien der CA Immo. Sie steigerten sich um 0,7 Prozent.
Im marktbreiten Marktsegment Prime Market verloren Rosenbauer indes 5,3 Prozent. Der angeschlagene Feuerwehrausrüster ist einen wesentlichen Schritt weiter, mit einem Konsortium um Stefan Pierer und Mark Mateschitz einen neuen Mehrheitseigentümer zu bekommen. Der Vorstand von Rosenbauer hat heute den Beschluss gefasst, das Grundkapital des Unternehmens um 50 Prozent zu erhöhen.