Die staatliche Förderbank KfW hat die Krisenjahre abgehakt und im ersten Halbjahr 2024 ihr Fördervolumen deutlich auf 34,7 Milliarden Euro reduziert.
08.08.2024 - 11:46:38KfW fährt Förderungen zurück - Krise vorbei
Ein Jahr zuvor waren in dem Sechs-Monats-Zeitraum noch 58,7 Milliarden Euro neu bewilligt worden. Damit setze sich die Normalisierung nach der Corona- und Energiehilfe in den Jahren 2020 bis 2023 fort, berichtet die KfW in Frankfurt. Wörtlich hieß es: "Die Folgen der Krisenjahre sind vorbei."
Im Inland reduzierte sich die Förderung um mehr als die Hälfte auf 20,6 Milliarden Euro. Unter anderem liefen die Preisbremsen Gas und Wärme sowie Sonderfinanzierungen im Energiesektor aus. Wegen vergleichsweise hoher Referenz-Zinssätze aus den EU-Beihilferegelungen ist zudem die Nachfrage nach Unternehmensfinanzierungen stark rückläufig. Eine höhere Nachfrage gab es hingegen von Privatleuten nach den Programmen für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Hier erhöhten sich die Zusagen unter anderem für neue Heizungen in der Jahresfrist von 5,3 Milliarden auf 6,8 Milliarden Euro.
Die Bankengruppe selbst hat das erste Halbjahr mit einem Netto-Gewinn von 932 Millionen Euro abgeschlossen. Dazu trug wesentlich ein hoher Zinsüberschuss von 1,44 Milliarden Euro (1. HJ 2023: 1,26 Milliarden Euro) bei. Das positive Konzernergebnis sei wichtig angesichts der großen Herausforderungen in der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, sagt KfW-Vorstandschef Stefan Wintels.
Ihre Arbeit nahm die damalige Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit dem Inkrafttreten des KfW-Gesetzes am 18. November 1948 auf. Amerikaner und Briten übertrugen dem Institut nach dem Zweiten Weltkrieg die Aufgabe, das zerstörte Deutschland mit Geldern aus dem Marshall-Plan wiederaufzubauen. Die heute KfW-Bankengruppe wird zu 80 Prozent vom Bund und zu 20 Prozent von den deutschen Bundesländern getragen.