Die Ölpreise haben am Dienstag etwas nachgegeben.
16.01.2024 - 17:32:50Ölpreise geben etwas nach
Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März 78,00 US-Dollar. Das waren 16 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar fiel um 62 Cent auf 72,06 Dollar.
Für etwas Belastung sorgte der aufwertende Dollar. Steigt die US-Währung, wird das in Dollar gehandelte Rohöl für Interessenten wechselkursbedingt teurer. Die Nachfrage wird dadurch meist gedrückt, woraufhin die Preise fallen.
Gestützt werden die Preise nach wie vor durch die Spannungen im Nahen Osten. Irans Revolutionswächter haben nach eigenen Angaben Ziele im Irak und in Syrien mit Raketen attackiert. Die Angriffe seien Rache für den verheerenden Anschlag in der südiranischen Stadt Kerman Anfang Januar sowie die Tötung eines hochrangigen Offiziers Ende Dezember.
In den vergangenen Tagen hatten die USA und Großbritannien Militärschläge gegen die von Iran unterstützten Huthi durchgeführt. Hintergrund sind Angriffe der Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer. Bisher haben die Ölpreise allerdings nur mit leichten Risikoaufschlägen reagiert.
"Spürbare Auswirkungen auf das Ölangebot hat es abgesehen von gestiegenen Tankerraten bislang noch nicht gegeben", sagte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, mit Blick auf die verhaltenen Preisreaktionen. "Ein anderer Grund dürften Konjunktursorgen sein, die nach der Veröffentlichung schwacher Daten zur Industrieproduktion im Euroraum und zum deutschen Bruttoinlandsprodukt gestern neue Nahrung erhielten." Allerdings habe sich das Risiko, dass es wegen der angespannten Sicherheitslage im Nahen und Mittleren Osten zu Lieferausfällen komme, zuletzt merklich erhöht, sagte Fritsch.