Die Ölpreise haben am Dienstag einen Teil der Gewinne vom Vortag wieder abgegeben.
23.01.2024 - 12:43:51Ölpreise geben nach - Brent wieder unter 80 US-Dollar
Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März 79,43 US-Dollar. Das waren 63 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 65 Cent auf 74,11 Dollar.
Bis zum Morgen hatten geopolitische Risiken die Notierungen noch gestützt. Am Rohölmarkt bleiben der Gaza-Krieg und die Sorge über eine befürchtete Eskalation der Lage im Nahen Osten bestimmende Themen. Die USA und Großbritannien hatten zu Beginn der Woche mit Verbündeten erneut Stellungen der Huthi-Milizen im Jemen angegriffen. Die Militärschläge sind eine Reaktion auf zahlreiche Angriffe der Huthi auf Frachtschiffe im Roten Meer. Der Seeweg ist enorm wichtig für den internationalen Waren- und Öltransport.
Auch der Krieg Russlands gegen die Ukraine rückte am Markt wieder stärker in den Mittelpunkt. Zuletzt hatte ein Drohnenangriff der Ukraine auf einen Ostseehafen Russlands für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Hafen ist wichtig für den Export russischer Energieträger.
Seit Beginn des Jahres sorgen Meldungen aus den Krisenregionen immer wieder für Kursschwankungen bei den Ölpreisen. In dieser Zeit ist es dem Preis für Brent-Öl aber nur für kurze Zeit gelungen, über die Marke von 80 Dollar je Barrel zu steigen. Beobachter begründen die Entwicklung mit gegenläufigen Marktkräften: Auf der Angebotsseite hatte zuletzt etwa die Internationale Energieagentur (IEA) eine steigende Förderung in Ländern außerhalb des Ölkartells Opec prognostiziert, unter anderem in den USA und Kanada.