Die New Yorker Börsen haben es nach der jüngsten Rekordjagd am Freitag ruhiger angehen lassen.
20.09.2024 - 20:12:37Aktien New York: Wenig Bewegung nach Rekordjagd - Fedex belastet
Damit ebbte die Vortags-Euphorie nach der großen Zinssenkung der US-Notenbank Fed spürbar ab. Zudem lasteten die gekappten Jahresziele des amerikanischen Logistikkonzerns Fedex US31428X1063 auf der Stimmung.
Der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 schaffte es im Handelsverlauf immerhin ins Plus und gewann zuletzt 0,15 Prozent auf 42.089,76 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 US78378X1072 ging es indes um 0,20 Prozent auf 5.702,43 Punkte nach unten. Beide Indizes hatten jüngst wiederholt neue Bestmarken aufgestellt - der Dow sogar 4 Tage in Folge.
Der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026 verlor am Freitag 0,39 Prozent auf 19.762,01 Punkte. Er hinkt seinem Rekord aus dem Juli noch etwas hinterher. Für die Woche steuern Dow und Nasdaq 100 auf Kursgewinne von 1,7 beziehungsweise 1,3 Prozent zu.
Ungeachtet des derzeitigen Optimismus an den Märkten sei zu bedenken, dass Wetten auf die künftige Kursentwicklung weiterhin ein aggressiveres Zinssenkungstempo einpreisten als von der Fed am Mittwoch angedeutet, warnte Stratege Jim Reid von der Deutschen Bank.
Andere Experten äußerten sich indes zuversichtlicher. Zwar nehme in stark beachteten Marktsegmenten die Gier allmählich zu, sodass langsam eine Überhitzung drohe, kommentierten die Experten von Index Radar. Grundsätzlich sei der jüngste Kursausbruch aber trendbestätigend und daher positiv zu werten. Speziell der S&P 500 könnte nun ein "sehr aussichtsreiches Kursmuster nach oben aufgelöst haben".
Die Experten der Schweizer Bank UBS sehen ebenfalls noch Kurspotenzial: "In der Vergangenheit haben Aktien in Zeiten von Zinssenkungen der Fed gut abgeschnitten, wenn gleichzeitig die US-Wirtschaft weiter gewachsen ist." Die Märkte preisten dieses Szenario offenbar ein - eine deutliche Trendwende nach den Konjunktursorgen Anfang August. Damals hätten schwache US-Jobdaten die Befürchtung geweckt, dass die Fed mit der Zinswende zu lange gewartet haben könnte.
Für einen Stimmungsdämpfer sorgte vor dem Wochenende Fedex. Der DHL DE0005552004-Konkurrent senkte nach einem enttäuschenden Quartal für das laufende Geschäftsjahr sowohl seine Umsatz- als auch seine Gewinnprognose. Vor allem eine rückläufige Nachfrage nach Express-Diensten in den USA machte Fedex zu schaffen. Die zuletzt stark gelaufenen Aktien sackten um 13,6 Prozent ab. Für die Papiere des heimischen Rivalen UPS US9113121068 ging es 2,4 Prozent abwärts.
Die Titel des Bauunternehmens Lennar US5260571048 verloren trotz einer überraschend guten Gewinnentwicklung im vergangenen Quartal 4,3 Prozent. Offenbar versilberten etliche Anleger die Kursgewinne nach der jüngsten Rekordjagd.
Die Aktien von Dow-Spitzenreiter Nike US6541061031 sprangen dagegen um 6,2 Prozent hoch. Der Sportartikel-Riese tauscht seinen Chef aus. Firmen-Veteran Elliott Hill kehrt zu Nike zurück und soll Mitte Oktober die Führung übernehmen. Das Vertrauen in eine Trendwende mit wieder nachhaltigem Wachstum werde mit der Ernennung von Hill größer, schrieb Krisztina Katai von der Deutschen Bank. UBS-Analyst Jay Sole warnte hingegen, dass die kurzfristig positive Dynamik möglicherweise nicht anhalten werde. Für die nicht so gute fundamentale Lage gebe es keine schnelle Lösung.