Thema des Tages, Börsen/Aktien

Die eklatante Schwäche an der US-Technologiebörse Nasdaq am Vortag hat am Donnerstag auch am deutschen Aktienmarkt auf die Stimmung gedrückt.

25.07.2024 - 17:55:02

Frankfurt Schluss: Dax grenzt Verluste im späten Handel ein

Der Leitindex Dax DE0008469008 verlor 0,48 Prozent auf 18.298,72 Punkte, konnte die Verluste im späten Handel aber eingrenzen. Zwischenzeitlich drohte er unter die Marke von 18.000 Zählern zu fallen. Mitte Juni war der Dax letztmals unter diese psychologisch wichtige Unterstützung gerutscht. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Titel verlor am Donnerstag 0,43 Prozent auf 24.951,14 Zähler.

Die von den Tech-Schwergewichten dominierte Nasdaq-Börse hatte am Vortag einen Ausverkauf erlebt. Die Verluste setzten sich am Donnerstag zunächst nicht mehr fort. Anlagestratege Michael Winkler von der St. Galler Kantonalbank sprach von einer "gesunden Konsolidierung von einem überhitzten Niveau". Die hohen Kursverluste belegten, dass Investoren hohe Erwartungen an Gewinne und Margen der Tech-Unternehmen hätten. "Dadurch bleiben Tech-Aktien anfällig für Gewinnmitnahmen", warnte der Experte.

Erschwerend hinzu gesellten sich schwache heimische Konjunkturdaten. So versetzte das Ifo-Geschäftsklima den wirtschaftlichen Aussichten einen weiteren herben Dämpfer. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verschlechterte sich im Juli überraschend weiter. "Jetzt müssen wohl die Rotstifte an die Konjunkturprognosen angelegt werden", erwartet Chef-Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein.

Auch an den europäischen Börsen gerieten Tech-Aktien unter Druck. Mit STMicro NL0000226223 und BE Semi NL0012866412 traf es zwei Titel aus der Chip-Branche, die nach enttäuschenden Prognosen prozentual zweistellig einbrachen. In ihrem Sog büßten Infineon DE0006231004, Elmos DE0005677108 Semiconductor und Aixtron DE000A0WMPJ6 bis zu 6,5 Prozent ein.

An der MDax-Spitze trotzten die Papiere des Chip-Zulieferers Siltronic DE000WAF3001 mit plus 7,5 Prozent dem allgemeinen Abgabedruck. Er überraschte den Markt mit etwas zuversichtlicheren Aussagen für das Gesamtjahr.

Die Aktien des Industrie-Recyclers Befesa LU1704650164 sackten um gut 9 Prozent ab. Die Gewinnprognose für das laufende Jahr sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hieß es im Handel.

Im SDax DE0009653386 der kleineren Titel zeigten mit Baywa DE0005194062 und Varta DE000A0TGJ55 zwei Aktien Stärke, die zuletzt unter die Räder gekommen waren. Die Papiere des Agrarkonzerns sprangen um fast 23 Prozent nach oben. Angesichts eines Verlustes von fast 56 Prozent seit Jahresbeginn war dies aber ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Unternehmen hatte am Vorabend die Jahresziele gekappt.

Varta schnellten sogar um knapp 47 Prozent nach oben. Auch hier handelte es sich nur um eine überschaubare Erholung, denn im Börsenjahr 2024 steht für den schwer angezählten Batteriehersteller noch immer ein Kurseinbruch von fast 90 Prozent zu Buche.

Europaweit überwogen die Verluste. Der EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor 1,04 Prozent auf 4811,28 Zähler. In Paris ging es mit dem Cac 40 FR0003500008 ähnlich deutlich abwärts. Der Londoner FTSE 100 GB0001383545 schloss gegen den schwachen Trend etwas fester. In den USA zeigte sich der Dow Jones Industrial US2605661048 zum Handelsende in Europa freundlich.

Der Euro EU0009652759 bewegte sich kaum und wurde am Abend mit 1,0859 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0851 Dollar fest gesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,44 Prozent am Vortag auf 2,41 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 stieg um 0,16 Prozent auf 125,17 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 legte am Abend um 0,52 Prozent auf 132,61 Punkte zu./bek/he

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

@ dpa.de

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