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Die anhaltenden Sorgen über US-Importzölle stehen einer Dax DE0008469008-Erholung am Dienstag zunächst im Wege.

04.02.2025 - 09:34:47

Frankfurt Eröffnung: Stabilisierung - Zoll-Unsicherheit hält an

Doch immerhin konnte sich der deutsche Leitindex nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn ein wenig stabilisieren: Im frühen Handel zeigte er sich mit einem Minus von 0,01 Prozent auf 21.425,12 Punkte kaum bewegt. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,34 Prozent auf 26.298,55 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 legte hingegen minimal zu.

Die Märkte hatten bereits am Montag ihre Verluste etwas eingedämmt, nachdem US-Präsident Donald Trump die Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada vorerst ausgesetzt hatte. Dennoch bleibe die Verunsicherung hoch, kommentierte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Denn im Moment ist nicht klar, wie es beim Thema Zölle weitergeht. Ob diese in 30 Tagen tatsächlich in Kraft treten oder ob Donald Trump bis dahin weitere Zugeständnisse der beiden Nachbarstaaten erreichen möchte, bleibt offen." In der EU sei es ebenfalls "für jedes Aufatmen zu früh", denn "auch hier bleiben US-Zölle jederzeit möglich", so Altmann weiter.

Zudem traten am Dienstag die von US-Präsident Trump am Wochenende angeordneten, zusätzlichen Zölle von 10 Prozent auf Einfuhren aus China in Kraft. In Reaktion darauf will China Zusatzzölle in Höhe von 15 Prozent auf Kohle und verflüssigtes Erdgas aus den USA erheben. Für Öl und landwirtschaftliche Maschinen soll ein Zusatzzoll von 10 Prozent gelten. Peking kündigte zudem eine kartellrechtliche Untersuchung gegen den US-Technologieriesen Google US02079K1079 an. Trump erklärte schon am Montag, dass man mit der chinesischen Seite "wahrscheinlich in den nächsten 24 Stunden" sprechen werde.

Am deutschen Aktienmarkt stand am Dienstag der Halbleitersektor mit gegensätzlichen Signalen im Fokus. Der Chiphersteller Infineon DE0006231004 schnitt im ersten Quartal besser ab als erwartet und erhöhte wegen des schwachen Euro sein Umsatzziel für das Geschäftsjahr. Neben den Zahlen für das vergangene lägen auch die Hinweise für das laufende Quartal deutlich über den Erwartungen, lobte Jefferies-Analyst Janardan Menon. Die seit Tagen schwachen Aktien sprangen anfangs bis auf 35,17 Euro empor, was den höchsten Stand seit Juli 2024 bedeutete. Zuletzt behaupteten sie an der Dax-Spitze ein Plus von rund 10 Prozent auf 34,45 Euro.

Dagegen stimmt eine anhaltend träge Nachfrage den Halbleiterwafer-Hersteller Siltronic DE000WAF3001 vorsichtig. Die erhoffte Nachfragebelebung habe sich nicht eingestellt und die Aussichten für 2025 seien erst einmal trübe, hieß es. Daher rechnet das Unternehmen im laufenden Jahr mit einem stagnierenden Umsatz, während Analysten bisher ein Wachstum erwartet hatten. Zudem geht Siltronic davon aus, die für 2028 gesetzten Wachstumsziele erst später zu erreichen. Händler sprachen von einem abermals enttäuschenden Ausblick. Mit einem Minus von 10,3 Prozent rutschten die Titel auf ein Tief seit Ende 2016 ab. Die Aktien des an Siltronic beteiligten Chemiekonzerns Wacker Chemie DE000WCH8881 verloren 1 Prozent.

@ dpa.de