Ergebnisse, Produktion/Absatz

Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper DE000UNSE018 blickt wegen der Auflösung einer Rückstellung optimistischer auf das zu Ende gehende Geschäftsjahr.

28.11.2024 - 10:49:00

Verstaatlichte Uniper hebt Gewinnausblick an - Rücklage aufgelöst

Der um nicht-operative Effekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde 2024 bei 2,5 bis 2,8 Milliarden Euro liegen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend nach Börsenschluss in Düsseldorf mit. Bisher hatte Uniper mit 1,9 bis 2,4 Milliarden gerechnet. Der bereinigte Nettogewinn dürfte 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro betragen. Zuletzt war das Unternehmen von höchstens 1,5 Milliarden Euro ausgegangen.

Die Uniper-Aktie legte am Donnerstag zeitweise an die acht Prozent zu und stieg damit auf den höchsten Stand seit drei Wochen. Allerdings befindet sich weniger als ein Prozent der Aktien im freien Handel.

Uniper habe langjährige Rechtsstreitigkeiten im Wege eines Vergleichs beigelegt, hieß es zum Hintergrund. Dies führe zu einer Auflösung der hierfür gebildeten Rückstellung, die ergebniswirksam für das Geschäftsjahr 2024 im vierten Quartal vorgenommen werde.

Ein Uniper-Sprecher wollte sich am Donnerstag nicht zu weiteren Details des Vergleichs äußern. Darüber sei vertraglich Stillschweigen vereinbart worden, ebenso wie dazu, mit wem der Rechtsstreit bestand. Es handele sich aber nicht um das Verfahren mit dem russischen Konzern Gazprom US3682872078, sagte er. Ende 2022 hatte Uniper ein Schiedsverfahren gegen Gazprom Export eingeleitet und Schadenersatz gefordert. Mitte dieses Jahres hatte ein Schiedsgericht Uniper dann das Recht auf einen milliardenschweren Schadenersatz zugesprochen.

Gazprom hatte seit Ende August 2022 kein Gas mehr an Uniper geliefert. Die Düsseldorfer mussten daher große Mengen Erdgas zu extrem hohen Preisen am Markt beschaffen. Nur mit staatlicher Unterstützung konnte Uniper überleben. Seitdem gehören über 99 Prozent der Uniper-Aktien dem Bund. Bis Ende 2028 hat sich die Bundesregierung verpflichtet, gemäß den Auflagen der EU, ihren Anteil auf 25 Prozent plus eine Aktie zu reduzieren.

Die von Uniper bislang präferierte Lösung ist es, wieder zurück an die Börse zu gehen. Und auch das Bundesfinanzministerium hatte im September eine Veräußerung über den Kapitalmarkt als die zentrale Handlungsoption zur Reprivatisierung bezeichnet. Entscheidend für das weitere Vorgehen dürfte auch die Zusammensetzung der neuen Regierung sein.

Uniper ist Deutschlands größter Gashändler und gilt als systemrelevant. Beliefert werden mehr als 1000 Stadtwerke und große Industrieunternehmen. In Deutschland und vier weiteren europäischen Ländern betreibt das Unternehmen außerdem viele Kraftwerke, die Strom aus Gas, Kohle, Wasserkraft, Atomkraft und Öl erzeugen. Investitionen in weitere erneuerbare Energien und wasserstofffähige Gaskraftwerke sind geplant. Uniper ist daneben Deutschlands größter Erdgas-Speicherbetreiber.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Gewinn von Deutsche Beteiligungs AG mehr als halbiert - Aktie im Plus Die Deutsche Beteiligungs AG DE000A1TNUT7 (DBAG) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch verzeichnet. (Boerse, 28.11.2024 - 11:52) weiterlesen...

Gewinn von Deutsche Beteiligungs AG mehr als halbiert - Stellt Geschäftsjahr um Die Deutsche Beteiligungs AG DE000A1TNUT7 (DBAG) kann für 2025 eine schwächere Entwicklung nicht ausschließen. (Boerse, 28.11.2024 - 08:42) weiterlesen...

FDP: Habeck soll sich für Erhalt der deutschen Autoindustrie einsetzen FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) aufgefordert, sich durch "ernsthaftes Engagement" für den Erhalt der deutschen Autoindustrie einzusetzen. (Boerse, 28.11.2024 - 06:20) weiterlesen...

Verstaatlichte Uniper hebt Gewinnausblick für 2024 an - Rücklage aufgelöst Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper DE000UNSE018 blickt wegen der Auflösung einer Rückstellung optimistischer auf das zu Ende gehende Geschäftsjahr. (Boerse, 27.11.2024 - 21:06) weiterlesen...

Experten fordern neue Konzepte Die Liste von Industriekonzernen in Deutschland, die in diesem Jahr den Rotstift gezückt haben und mit aller Macht sparen wollen, ist lang: Volkswagen DE0007664039, Bosch, ZF, Continental DE0005439004, Bosch und nun auch Ford US3453708600 sowie der Stahlbereich von Thyssenkrupp DE0007500001. (Wirtschaft, 27.11.2024 - 17:26) weiterlesen...

Ford-Jobabbau: Betriebsrat bangt um Zukunft des Standorts Mit den drastischen Jobabbau-Plänen des Ford US3453708600-Managements sieht der Betriebsrat die Zukunft des US-Autobauers in Deutschland in Gefahr. (Boerse, 27.11.2024 - 16:11) weiterlesen...