Börsen/Aktien, Börsenschluss

Der Stabilisierungsversuch des EuroStoxx 50 EU0009658145 am Donnerstag ist missglückt.

18.07.2024 - 18:38:35

Europa Schluss: EuroStoxx 50 misslingt Stabilisierung

Die moderat positiven Impulse durch den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) verpufften mit der Handelseröffnung in New York. Zum Börsenschluss notierte der Leitindex der Eurozone 0,44 Prozent im Minus bei 4.870,12 Punkten - es war der vierte Verlusttag in Folge. Als Belastung erwies sich weitere Gewinnmitnahmen bei Schwergewicht ASML NL0010273215.

Einen Abschlag von 0,70 Prozent auf 12.247,61 Punkte verzeichnete der vortags robuste schweizerische Swiss Market Index CH0009980894 (SMI). Dazu trug ein Kursrutsch von ABB CH0012221716 bei. Dagegen verabschiedete sich der französische Cac 40 FR0003500008 am Donnerstag mit einem Plus von 0,21 Prozent auf 7.586,55 Punkte. Für den britischen FTSE 100 GB0001383545 ging es um 0,21 Prozent auf 8.204,89 Zähler bergauf. Schon am Donnerstag hatten sich beide Indizes besser gehalten als der Eurozonen-Leitindex.

Die EZB ließ zwar trotz der zuletzt gesunkenen Inflation im Euroraum die Zinsen unverändert. Viele Ökonomen erwarten aber, dass sie bei ihrer nächsten Sitzung Mitte September die Zinsen senken wird.

Im europäischen Branchenvergleich standen Technologiewerte EU0009658921 wie schon tags zuvor am stärksten unter Druck. Sie folgten der anhaltenden Schwäche der New Yorker Tech-Börse Nasdaq. "Die Nervosität hat sich gerade mit Blick auf die Mega-Caps vergrößert", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow.

Größter EuroStoxx-Verlierer war Nokia FI0009000681 mit minus 5 Prozent. Der finnische Netzwerkausrüster war wegen des geplanten Verkaufs seines Seekabelgeschäfts im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Im Kerngeschäft kämpft Nokia zudem weiter mit einer schwachen Nachfrage und hohen Kosten.

Ein überraschend schwacher Quartalsbericht ließ die Titel von ABB CH0012221716 am SMI-Ende um 5,6 Prozent sinken und belastete zudem andere Werte aus dem Industriegütersektor. So büßten Schneider Electric FR0000121972 im EuroStoxx 50 3,1 Prozent ein.

Für Novartis CH0012005267-Titel ging es um 4 Prozent bergab, obwohl der schweizerische Pharmakonzern nach guten Quartalszahlen erneut seine Jahresziele angehoben hatte. Allerdings haben die Aktien bereits eine Rekordjagd hinter sich, der sie schon zuletzt etwas Tribut gezollt haben.

Am meisten gefragt waren am Donnerstag die Aktien von Autobauern und -zulieferern EU0009658681. Ihnen bescherten gute Zahlen von Volvo Cars SE0016844831 eine Erholung. Die Aktien des schwedischen Autoherstellers gewannen 11 Prozent. Das überraschend hohe Betriebsergebnis kompensierte Beobachtern zufolge die gesenkten Wachstumsaussichten für den Absatz im laufenden Jahr. Überraschend gute Zahlen brachten zudem dem B-Aktien des schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volvo SE0000115446 ein Kursplus von 5,9 Prozent ein.

@ dpa.de