Der spanische Investor Asterion ist neuer Eigentümer des Essener Energieunternehmens Steag.
29.12.2023 - 15:29:18Asterion vollzieht Übernahme des Energiekonzerns Steag
Am Freitag wurde der Kauf vollzogen, wie die Steag GmbH mitteilte. Die Übernahme des einst größten Steinkohleverstromers Deutschlands war im August bekannt gegeben worden. Man wolle Steag als Ganzes zu einem nachhaltigen Energieversorger entwickeln, hatte Asterion seinerzeit mitgeteilt. Als Preis für die Übernahme wurden 2,6 Milliarden Euro genannt.
Seit 2011 gehörte die Holding Steag GmbH zu verschiedenen Anteilen den kommunalen Stadtwerken Dortmund, Duisburg, Bochum, Essen, Oberhausen und Dinslaken. Sie hatten sich angesichts eines hohen Investitionsbedarfs 2022 entschieden, das Unternehmen zu verkaufen.
Asterion ist auf Infrastrukturunternehmen vor allem in den Bereichen Energie und Telekommunikation spezialisiert. Für die Spanier bedeutet der Steag-Kauf den Einstieg in den deutschen Markt. Ende Oktober hatte die EU-Kommission das Milliarden-Geschäft genehmigt.
Mittlerweile liegt der Fokus der Steag auf dem Geschäft mit regenerativen Energien, das unter dem Namen Iqony firmiert. Der Steag-Konzern hatte 2022 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von gut einer Milliarde Euro erzielt bei einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro. Ende 2022 beschäftigte er gut 5500 Menschen.
Mit Asterion als neuem Eigentümer habe Steag die erforderliche finanzielle Stärke, um die Transformation des Unternehmens fortzuführen, erklärte Steag-Chef Andreas Reichel. Neben Investitionen in Wasserstoff, Energiespeicher, Photovoltaik- und Windenergie sowie Fernwärmenetze wolle man die Kraftwerksstandorte an Ruhr und Saar klimaneutral machen. Das solle geschehen durch die Errichtung von Anlagen zur Wasserstofferzeugung oder neuer wasserstofffähiger Gaskraftwerke.
An den traditionsreichen Kraftwerksstandorten der Steag Power werde die Energiewende konkret, so Reichel. "Dort wird Iqony viele ihrer Dekarbonisierungsprojekte, etwa die Errichtung von klimaneutralen Gaskraftwerken, umsetzen." Damit würden zugleich nachhaltige Perspektiven für die Beschäftigten der Kohlekraftwerke geschaffen.